Ein Teilnehmer einer Warnstreik-Kundgebung hält eine ver.di-Fahne. © picture alliance/dpa | Christoph Soeder Foto: Christoph Soeder

Warnstreik am Freitag im öffentlichen Nahverkehr in MV

Stand: 31.01.2024 05:00 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di hat für Freitag in allen Bundesländern Warnstreiks angekündigt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sollen die Beschäftigten dann die Arbeit niederlegen.

Betroffen sind nach Angaben der Gewerkschaft die Verkehrsbetriebe Ludwigslust Parchim, die Nahbus Nordwestmecklenburg, die Rostocker Straßenbahn, die Regionalbus Rostock, die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft, die Verkehrsbetrieb Greifswald, die Verkehrsgesellschaften Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen. Fahrgäste müssen sich deswegen auf Einschränkungen einstellen.

Zahlreiche Forderungen für Beschäftigte

Die Warnstreiks sollen am Freitag um 3.30 Uhr beginnen und am Samstag mit Dienstbeginn enden. Die Gewerkschaft fordert für die rund 2.400 Beschäftigten zehn zusätzliche Urlaubstage für alle und drei zusätzliche Urlaubstage für ver.di-Mitglieder. Außerdem soll unter anderem ein Samstagszuschlag mit 25 Prozent eingeführt und die Schichtzeit für Beschäftigte im Fahrdienst auf maximal zehn Stunden begrenzt werden. Da es um den Manteltarifvertrag geht, sind Entgelte und Wochenarbeitszeit in diesem bundesweiten Tarifstreit kein Thema.

Ver.di: "Angebot realitätsfern"

Sascha Bähring, Verhandlungsführer von ver.di Nord, sagte, das Angebot der Arbeitgeber sei Nahe am Realitätsverlust. Außerdem blende es die Realität der Arbeitnehmer aus. "Statt den Beschäftigten Druck zu nehmen und konstruktiv an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu arbeiten, kommen sie mit einer Erhöhung der Arbeitszeit oder gar Ausweitung von Schichten. Deshalb müssen wir den Druck nun über die Straße erhöhen", so Bähring.

Schwierige Situation für Arbeitgeber

Der Kommunale Arbeitgeberverband Mecklenburg-Vorpommern hatte nach der letzten Verhandlungsrunde am Donnerstag auf die schwierige wirtschaftliche Situation der Unternehmen hingewiesen. Es gebe erhebliche Kostensteigerungen, Einnahmeverluste und Finanzierungsprobleme. Die Arbeitgeber kündigten für die nächste Verhandlungsrunde am 21. Februar ein neues Angebot an.

Zeugnisausgabe schon am Donnerstag

Wegen der geplanten Warnstreiks geht das Bildungsministerium davon aus, dass nicht alle Schülerinnen und Schüler am letzten Schultag vor den Ferien in die Schule kommen können. Die Zeugnisausgabe findet deshalb bereits am Donnerstag statt. Das Datum des Zeugnisses wird nicht geändert. Schülerinnen und Schüler, die auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen sind und wegen des Warnstreiks nicht zum Unterricht erscheinen können, sind entschuldigt.

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