Vorpommersche Fischerteppiche sind immaterielles Kulturerbe
Die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder hat die Gestaltung und traditionell handwerkliche Fertigung der Vorpommerschen Fischerteppiche in das immaterielle Kulturerbe Deutschlands aufgenommen.
Die Fischer der Ostsee haben nicht nur Netze, sondern auch Teppiche geknüpft. In Vorpommern hat sich daraus eine Tradition entwickelt, die nun eine besondere Würdigung erhalten hat: Vorpommersche Fischerteppiche gehören ab sofort zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder habe die Gestaltung und traditionell handwerkliche Fertigung der Teppiche auf Empfehlung der Deutschen Unesco-Kommission aufgenommen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Gremien vom Mittwoch. "Anfänglich als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ins Leben gerufen, hat sich eine Tradition entwickelt, die noch heute für viele Menschen in der Region identitätsstiftend ist", schreibt die Deutsche UNESCO-Kommission auf ihrer Internetseite.
Mündlich überlieferte Tradition
Weiter heißt es auf der Seite, die Herstellung von Fischerteppichen sei eine mündlich überlieferte, seit etwa 100 Jahren bestehende Tradition an der Küste des Greifswalder Boddens. Die Teppiche werden auf einem Hochwebstuhl geknüpft, heißt es. Verwendet werden gleichmäßig lang geschnittene Wollfäden von etwa drei bis vier Zentimeter Länge, die mittels verschiedener Techniken miteinander verknotet werden. Die Fertigung der Vorpommerschen Fischerteppiche erfolge heute nur noch durch wenige ortsansässige Praktizierende, welche das Handwerk und die Gestaltung zum Teil noch zu DDR-Zeiten in der Produktionsgenossenschaft "Volkskunst an der Ostsee“ erlernt hätten. Die Motive stammen oft aus dem Umfeld der Fischerei. Häufig seien es Wellen, Möwen, Schwäne, Kormorane, Anker, Stranddisteln und Fische.