800 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes demonstrieren in Rostock
Rund 800 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben in Rostock für mehr Lohn protestiert. Aufgerufen hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.
Rund 800 Menschen sind nach Angaben der Polizei durch die Rostocker Innenstadt gezogen und versammelten sich anschließend zu einer Kundgebung auf dem Neuen Markt. Darunter befand sich nach Angaben von ver.di erstmals auch eine größere Gruppe von Beschäftigten des Südstadtklinikums Rostock. Auswirkungen auf den Betrieb des Krankenhauses solle es dabei nicht gegeben haben. Außerdem nahmen nach Angaben eines ver.di-Sprechers Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundeswehrstützpunktes Hohe Düne, der Stadtwerke Rostock, der Stadtverwaltungen Greifswald und Schwerin, der Krankenhauses Wolgast, Beschäftigte des Landkreises Rostock teil. In Schwerin blieben insgesamt zwölf Kindertagesstätten geschlossen.
Ver.di will Druck auf die Verhandlungen erhöhen
Ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen von insgesamt 2.500 Euro. Dieses Angebot bezeichnet der Kommunale Arbeitgeberverband Mecklenburg-Vorpommern als akzeptabel. Die dritte Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet.
Arbeitsniederlegungen auch in privaten Kliniken
Auch in einzelnen privat betriebenen Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern wurde am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Aufgerufen hatte der Marburger Bund, der für Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken bessere Arbeitsbedingungen, einen Inflationsausgleich für die Zeit seit der jüngsten Entgelterhöhung im Herbst 2021 sowie zusätzlich eine Gehaltsanhebung um 2,5 Prozent fordert. Aus Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 100 Beschäftigte des Asklepios Klinikums Pasewalk und des Helios Klinikum Schwerin nach Hamburg gefahren. Gestreikt hätten vor allem Ärzte aus der Anästhesie. Mit Trillerpfeifen und Plakaten mit Aufschriften wie "Gute Arbeit - gutes Geld" und "Überfordert - unterbezahlt" zogen in Hamburg rund 2.000 Ärztinnen und Ärzte durch die Innenstadt, wo es eine zentrale Abschlusskundgebung gab. Die Patientenversorgung sei für die Dauer des Streiks durchgehend gesichert gewesen, sagte ein Kliniksprecher aus Schwerin. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatte die Streikankündigung im Vorfeld kritisiert. Für den 30. März hat die Gewerkschaft weitere ganztägige Warnstreiks in anderen Bundesländern angekündigt.