Tag des Notrufs: Entlastung für Rettungsdienste
Am Sonnabend war europaweiter Tag des Notrufs 112. Diesen Tag nutzen Einsatzkräfte unter anderem, um Bilanz zu ziehen.
Den europaweiten Tag des Notrufs haben Einsatzkräfte genutzt, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. In Mecklenburg-Vorpommern waren es laut Deutschem Rotem Kreuz 2022 rund 210.000 Einsätze - knapp 20.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Rettungsdienste im Land sollen aber von Einsätzen, in denen auch ein Bereitschaftsarzt helfen könnte, entlastet werden. Dazu gebe es jetzt ein dreijähriges Modellprojekt, an dem sich der Landkreis und die Stadt Rostock sowie die Landkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald beteiligen, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Entlastung für Rettungsdienste
Alle eingehenden Anrufe über die 112 und die 116117 laufen dann in den sprechstundenfreien Zeiten zentral zusammen. Dies soll vor allem die Rettungsdienste entlasten. Viele Menschen würden bei plötzlichen Beschwerden in der Nacht oder am Wochenende den Notruf wählen, obwohl in zahlreichen Fällen auch der ärztliche Bereitschaftsdienst beraten und die passende Versorgung veranlassen könnte. Fieber, Durchfall und Ohrenschmerzen seien keine Notfälle, heißt es vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Dafür gebe es den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116117.
Immer mehr Notrufeinsätze
Die Zahl der Notrufeinsätze hat sich innerhalb von zehn Jahren in der Mecklenburgischen Seenplatte beispielsweise fast verdoppelt. Das ist eine Tendenz, die sich überall in Mecklenburg-Vorpommern abzeichnet. 81.000 mal rückten Feuerwehr und Sanitäter an der Seenplatte im Vorjahr zu Notfällen aus. Diese Bilanz zog der Kreis aus Anlass des europaweiten Tages des Notrufs 112.
DRK größter Rettungsdienst in MV
In den größeren Städten des Landes wurden die Einsatzorte in 95 Prozent aller Fälle innerhalb von zehn Minuten erreicht, im ländlichen Raum gelang das nur in 75 Prozent der Fälle. Das DRK ist in Mecklenburg-Vorpommern der größte Rettungsdienst. Im Vorjahr hatte das DRK mit mehr als 170.000 etwa drei Viertel aller Einsätze im Land.