Stralsund: Falsche Polizisten zu Haftstrafen verurteilt
Das Landgericht Stralsund hat zwei falsche Polizisten zu Haftstrafen verurteilt. Sie hatten bei zahlreichen älteren Menschen rund 105.000 Euro ergaunert.
Weil sie sich als Polizisten ausgaben und zahlreiche ältere Frauen und Männer um ihre Ersparnisse brachten, hat das Landgericht Stralsund einen Mann und eine Frau wegen Beihilfe zum Betrug zu Haftstrafen verurteilt. Ein 33-jähriger Angeklagter soll für drei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Seine 43-jährige Komplizin verurteilte das Gericht zu zwei Jahren Haft, setzte die Strafe aber zur Bewährung aus.
8.000 Euro Lohn kassiert
Die beiden Angeklagten halfen im Winter 2021/22 nach Überzeugung des Gerichts einer Bande noch unbekannter Täter, die sich am Telefon bei den Seniorinnen und Senioren als Polizisten ausgaben. Die Anrufer gaukelten den Opfern Gefahren für ihr Erspartes vor und forderten sie auf, deswegen Wertgegenstände und EC-Karten samt PIN der Polizei zur Aufbewahrung zu übergeben. Die Wertsachen wurden von dem 33-jährigen Angeklagten abgeholt, die 43-Jährige unterstützte ihn. Die beiden ergaunerten so rund 105.000 Euro, wovon sie offenbar mindestens 8.000 Euro als Helfer-Lohn behielten. Dennoch soll bei ihnen laut Urteil die volle Summe eingezogen werden.
Keine Bandenmitglieder
Anders als die anklagende Staatsanwaltschaft stufte das Gericht die Angeklagten nicht als Bandenmitglieder, sondern nur als Helfer ein. Anderenfalls wären die Strafen deutlich höher ausgefallen. Zu ihren Gunsten werteten die Richterinnen und Richter auch, dass die Angeklagten bislang nicht vorbestraft waren und offenbar bereits sind, den angerichteten Schaden wieder gutzumachen.