Korswandt: An der Grenze zwischen Polen und Deutschland steht der neue Sperrzaun zum Schutz vor Schweinepest. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner
Korswandt: An der Grenze zwischen Polen und Deutschland steht der neue Sperrzaun zum Schutz vor Schweinepest. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner
Korswandt: An der Grenze zwischen Polen und Deutschland steht der neue Sperrzaun zum Schutz vor Schweinepest. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner
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Schutzzaun gegen Schweinepest: Kritik in MV reißt nicht ab

Stand: 18.02.2024 10:16 Uhr

Vor dreieinhalb Jahren ist an der deutsch-polnischen Grenze ein Schutzzaun gegen die Schweinepest gebaut worden. Die Region sollte so vor infizierten Wildschweinen aus Westpolen geschützt werden. Doch die Kritik an dem Zaun reißt nicht ab.

So bemängeln Naturschutzverbände, dass der Zaun Lebensräume zerschneiden würde und auch für Tiere gefährlich sei. Und auch öffentliche Betriebe beklagen Probleme. Vor allem als noch ein zweiter Zaun zur Sicherheit gebaut wurde. Dieser verläuft unter anderem durch den Mischwald in Pampow bei Löcknitz von Forstwirt Heinrich Löhr. Allerdings nicht, wie geplant, im Abstand von maximal 500 Metern - stellenweise sind beide Zäune mehr als drei Kilometer auseinander. Löhr kritisiert, statt eines Korridors, in dem die Wildschweine leichter geschossen werden könnten, sei ein großes Gehege entstanden, aus dem viele Tiere nicht wieder herauskämen.

Biber fällt reihenweise Bäume

Seit die beiden Zäune stehen, meint Löhr, habe er einerseits Biber in seinem Gebiet, die sich nicht mehr in Richtung Osten zurückziehen können und jetzt reihenweise Bäume in seinem Wald fällen. Außerdem hat er viel mehr Rehe, sowie Rot- und Damwild ausgemacht. Die Tiere würden ihm die jungen Bäume abfressen und regelmäßig Schutzgatter an seinen Gehölzen abfressen. Durch diese Schäden beklagt Löhr zunehmende finanzielle Einbußen. Er schätzt den Schaden auf mittlerweile 20.000 Euro.

Ministerium weist Kritik zurück

Das Landwirtschaftsministerium sieht dagegen keinen Zusammenhang zwischen dem zweiten Zaun und der steigenden Zahl der Tiere. Es seien genügend Durchlässe eingebaut, die auch regelmäßig kontrolliert würden, heißt es aus Schwerin. Der Abstand zwischen den Zäunen wird mit den unterschiedlichen Bedingungen im Gelände erklärt. Und obwohl in Mecklenburg-Vorpommern seit mehr als einem Jahr kein Fall von Schweinepest mehr aufgetreten ist, sei ein Rückbau des zweiten Zaunes - wie zum Beispiel im Landkreis Ludwigslust-Parchim - wegen der besonderen Lage an der deutsch-polnischen Grenze nicht möglich.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 18.02.2024 | 12:00 Uhr

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