Schietwetter? Ferientipps für Indoor-Aktivitäten in MV
Das Wetter ist gerade nicht immer auf der Seite der Badegäste. Der richtige Zeitpunkt für einen Besuch im Museum. Von Udo Lindenberg bis zur Hexenverfolgung - Alternativen zum Strandbesuch gibt es genug.
Die Alternativen zum Besuch am Strand stehen gerade hoch im Kurs. Ausstellungen und Museen sind gut besucht, so auch das Stralsunder Ozeaneum. Mit mehr als 7.000 Besucherinnen und Besuchern stellten sie vergangene Woche einen Rekord auf: den bislang höchsten Tageswert des Jahres. Ozeaneum-Mitarbeiterin Almut rät, lieber am späten Nachmittag zu kommen: "Wir haben ja im Juli und August bis 20:00 Uhr geöffnet." Auch Karls Erlebnis-Dorf in Rövershagen ist ein beliebter Touristenmagnet. Darüber hinaus gibt es aber auch jede Menge Angebote im Land, die weniger bekannt sind.
Von alten Klassenzimmern und Hexenverfolgung
Im Landschulmuseum in Göldenitz können Besucherinnen und Besucher in der Zeit zurückreisen. Hier gibt es ein originales Klassenzimmer, wie es 1900 ausgesehen hat. Dazu lässt sich eine authentische Lehrerwohnung mit Stube, ein Kinderzimmer oder eine Speisekammer besichtigen. Erwachsene bezahlen 4 Euro, für Kinder sind es 2,50 Euro.
Noch weiter zurück in der Geschichte liegt der Fokus des Museums für Hexenverfolgung in Penzlin. Mit fast 4.000 Fällen verzeichnet Mecklenburg eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Hexenprozessen. In der Alten Burg Penzlin wird das, was damals mit den angeklagten Frauen passierte, greifbarer. Hier können ein Hexenverlies, eine Folterkammer und die Dauerausstellung zum historischen Phänomen der Alltagsmagie und Hexerei besichtigt werden. Kinder unter 6 Jahren kommen kostenlos in die Ausstellung, der Standard-Eintrittspreis liegt bei 5 Euro.
Bis zum 14. August können Interessierte außerdem eine Ausstellung zur Heimerziehung in der DDR besichtigen. Im Fokus der mobilen Ausstellung steht die Geschichte eines Kinderheims in Schwerin und eines Jugendwerkhofs in Rühn (Landkreis Rostock). Dort sollte mit Zwang, harten Strafen und Gewalt der Wille der Kinder und Jugendlichen gebrochen werden, so die Veranstalter der Ausstellung. Der Eintritt ist frei.
Naturmuseen für Familien mit Kindern
Im Müritzeum in Waren steht die größte Aquarienlandschaft für heimische Süßwasserarten. Dazu zählen Hechte, Aale oder auch Spiegelkarpfen. Erwachsene bezahlen für den Eintritt 14 Euro, Kinder zwischen 4 und 16 Jahren 7 Euro.
Ein weiteres Naturkundemuseum gibt es auf der Halbinsel Darß bei Prerow – direkt am begehbaren Leuchtturm Darßer Ort. Das Natureum ist einer von mehreren Standorten des Deutschen Meeresmuseums. Von Robben bis Schweinswale – hier wird die Vielfalt und auch Schutzbedürftigkeit der Darßer Landschaft dargestellt. Kinder bis 16 Jahre bezahlen für den Eintritt 3 Euro, Erwachsene 6 Euro.
Nicht nur Natur, auch Technik-Wunder
Im phanTECHNIKUM in Wismar liegt der Fokus auf Technik – zum Anfassen und Experimentieren, etwa beim Propeller-Karussell, Riesenseifenblasen oder dem Strömungskanal. Außerdem geht es um Entdeckungen, die aus Mecklenburg-Vorpommern kommen: Zum Beispiel ein berühmtes Jagdflugzeug, das im ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Für Kinder unter 6 Jahre ist der Eintritt frei, bis 17 Jahre sind es 6 Euro.
Geschichte hautnah erleben
Das Schlossmuseum in Schwerin hat in den letzten Tagen deutlich mehr Besucherinnen und Besucher verzeichnet als sonst. Auf mehreren Etagen gibt es hier einiges zu sehen, wie originale Möbel aus dem 19. Jahrhundert. Außen und innen ist es weitgehend original erhalten. Die Kunstsammlung im benachbarten Museum ist wegen Umbauarbeiten geschlossen. Erwachsene bezahlen für ihren Besuch 8,50 Euro, Kinder unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
Auf Rügen befindet sich ein weiteres Ausflugsziel, das bei vielen Menschen beliebt ist: das Jagdschloss Granitz. Das Schloss ist über 150 Jahre alt, wurde vor rund 40 Jahren umfassend restauriert – deswegen ist die Inneneinrichtung nicht mehr original. Sie zeigt aber, was damals modern war, wie eine Ofenheizung in Form einer Rüstung. Erwachsene bezahlen 6 Euro, für Kinder kostet der Eintritt 4 Euro.
Lindenberg-Ausstellung in Rostock
Auch in der Rostocker Kunsthalle gibt es teils lange Schlangen von Besuchern. Sie wollen die Ausstellung "Udo Lindenberg – Malerei, Musik & Große Show" sehen, die noch bis Ende August läuft. Laut Kunsthallen-Leiter Uwe Neumann schlägt die Ausstellung alle Rekorde: "Wir nähern uns bei den Besuchern der Zahl von 20.000." Die Tagestickets kosten 10 Euro, ermäßigt liegen sie bei 8 Euro.