Rund 300 Medikamente in MV derzeit nur begrenzt verfügbar
Die Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern haben Schwierigkeiten, Medikamente zu beschaffen. Grund sind unter anderem Produktions- und Lieferverzögerungen und zu lange Lieferketten aus Asien nach Deutschland.
Laut dem Bundesgesundheitsministerium gibt es derzeit Lieferengpässe für rund 300 Medikamente. Grund seien unter anderem Produktions- und Lieferverzögerungen für die Rohstoffe. Ein weiteres Problem seien zudem lange Lieferketten von China oder Indien nach Deutschland. Ein Großteil der Medikamente werden im Ausland hergestellt und hier verpackt. Auch in den Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern zeigen sich die Lieferschwierigkeiten.
Arzneimittelherstellung wieder in Deutschland und EU
Durch die Erkältungswelle sind beispielsweise Fiebersäfte für Kinder knapp, aber genauso auch bestimmte Antibiotika oder Hustenstiller für die Nacht, berichtet ein Apotheker aus Prohn bei Stralsund. Laut Bundesgesundheitsministerium soll die Herstellung von Arzneimitteln künftig wieder nach Deutschland oder in die EU zurück verlagert werden. Dazu führe man Gespräche.
Bundesinstitut für Arzneimittel beobachtet die Lage
Um die Versorgungslage mit Arzneimitteln kontinuierlich beobachten und bewerten zu können, wurde beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Beirat eingerichtet, den auch die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern unterstützt hat. Kommt es zu Lieferngpässen, schlägt dieser Beirat entweder Alternativen vor oder gibt Empfehlungen zur Verbesserung der Situation. Sollte ein Versorgungsmangel eintreten, können die zuständigen Behörden befristet Ausnahmen vom Arzneimittelgesetz zulassen. Außerdem veröffentlicht das BfArM eine Liste versorgungsrelevanter und versorgungkritischer Wirkstoffe auf einer Internetseite.