Rügen: Riesen-Sandburg stürzt zusammen
Es sollte die größte Sandburg der Welt werden, doch kurz vor der Vollendung stürzte das Bauwerk zusammen: In Binz auf Rügen ist der Rekordversuch zum Bau einer Riesensandburg gescheitert. Am Dienstag stürzte die imposante Sandskulptur ein - nachdem bei der Abnahme der letzten Verschalung ein Riss entstanden war.
"Und dann sackten die Blöcke zusammen"
"Es gab einen Riss und dann sackten langsam die ganzen Blöcke zusammen. Und am Schluss ist der Hauptturm auch nach unten gerutscht", sagte Martin De Zoete, der künstlerisch-technische Leiter des Sandskulpturenfestivals auf Rügen NDR 1 Radio MV. Über die Gründe konnte De Zoete nur spekulieren: es könnte ebenso an unzureichender Bewässerung wie auch an zu wenig abgenommenem Sand gelegen haben: "Es kann viele Ursachen haben. Es hat einfach nicht funktioniert."
"Würden am liebsten nach Hause ins Bett gehen"
Der plötzliche Zusammenbruch des Bauwerks habe sehr auf die Stimmung beim Bau-Team gedrückt, sagte De Zoete weiter: "Wir sind alle sehr traurig und am liebsten würden wir alle nach Hause ins Bett gehen." Schließlich hatten die Erbauer schon 14 Tage lang an der Skulptur gewerkelt. Die Strandburgenbaumeister waren dabei, eine echte Burg mit verblüffend detailgetreuen Elementen wie Mauern, Türmchen, Zinnen und Treppen zu erschaffen. Sogar ein Rapunzel saß in einem Türmchen - das meterlange, geflochtene Haar hinunterfallen lassend.
Sandburg sollte 16 Meter hoch werden
Für den Rekordversuch waren Ende Mai enorme Mengen in Blöcke gepresster Sand in Binz aufgetürmt worden. Nach Angaben der Erbauer 5.000 Tonnen, was dem Gewicht von rund 13 Passagierflugzeugen des Typs Boeing 747 entspricht. Die Rekordsandburg sollte rund 16 Meter hoch werden - und am Sonnabend von den Londoner Rekord-Richtern von "Guinness World Records" abgenommen werden. Daraus wird nun nichts mehr. Der aktuelle Rekord für die höchste Sandburg liegt nach Angaben der Veranstalter seit dem Februar dieses Jahres bei 14,86 Meter und wurde in Indien aufgestellt.
"Als Burgruine macht sie sich trotzdem gut"
Trotz der herben Enttäuschung erhielten die Macher des Burgenbaus von Binz für das Malheur viel Anerkennung aus den sozialen Medien. "Die Schwerkraft ist nicht zu überlisten, hätte gut ausgesehen. Man könnte es ja so stehen lassen mit dem Vermerk 'Erdbeben im Mittelalter'", schrieb Günter Fries auf Facebook. Tina Rudolph spendete in ihrem Kommentar etwas Trost: "Das ist wirklich sehr schade, aber als Burgruine macht sie sich trotzdem noch gut."