Reh-Vertreibung erfolgreich: A 20 wieder frei
Die großangelegte Vertreibungsaktion von vier Rehen auf der Ostseeautobahn A 20 am Mittwoch war offenbar erfolgreich. Nach Informationen von NDR 1 Radio MV wurden alle vier Tiere im Laufe des Tages lebendig aus dem Abschnitt um die Autobahn vertrieben. Für die Aktion war die Strecke seit 9 Uhr voll gesperrt worden. Die Rehe grasten zuvor seit Wochen am Randstreifen und gefährdeten den Verkehr zwischen den Anschlussstellen Dummerstorf und Sanitz. Ursprünglich sollten die Tiere schon vor zwei Wochen von Jägern erschossen werden, doch dagegen regte sich Widerstand, sodass das Umweltministerium die Jagd schließlich abblies.
Drei Rehe mit Wärmebildkamera identifiziert
In der Nacht zum Mittwoch waren mithilfe von Wärmebildkameras zunächst drei Tiere am Straßenrand aufgespürt worden, hieß es. Um die Rehe zu vertreiben, wurden die Zäune auf beiden Seiten der Autobahn auf jeweils etwa 40 Metern Länge geöffnet und ein rund drei Kilometer breiter Abschnitt abgesperrt. Zwölf Jäger mit Hunden und 25 Mitarbeiter der Autobahnmeisterei trieben die Rehe entlang der Zäune, so dass diese an den Öffnungen schließlich aufs freie Feld liefen.
Rehbock entkommt seinen Häschern
Bei einem ersten Versuch am Morgen konnte ein Rehbock den Treibern entkommen. Bis zum Mittag gelang es den Treibern schließlich, die Tiere durch einen geöffneten Zaun zu verjagen. Wie NDR 1 Radio MV berichtete, sollte die Autobahn um 15.30 Uhr wieder freigebeben werden.
Großes Interesse in den sozialen Medien
Die Sperrung und die Treibjagd riefen zwischenzeitlich ein reges Interesse in den Medien hervor. So berichtete unter anderem die Tagesschau auf ihrem Twitter-Account über die Aktion.
Frühere Versuche schlugen fehl
Trotz der erfolgreichen Aktion, ist unklar, ob die Rehe andauernd der Autobahn fern bleiben. Schon in der Vergangenheit hatte es Versuche gegeben, die Tiere aus dem Bereich innerhalb des Wildschutzzauns zu vergrämen. Sie waren nach früheren Angaben jedoch am Zaun entlang bis zur nächsten Anschlussstelle gelaufen und dort wieder auf den Randstreifen gelangt.
Landesjagdverband: "Gefahr im Verzug"
Wie es hieß, hatten die Tiere die Wildschutzzäune umwandert. Im vergangenen Jahr seien die Rehe immer wieder herausgetrieben worden, "aber binnen Stunden waren sie wieder da", sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Die Tiere seien extrem standorttreu. Der Sprecher des Landesjagdverbands, Ulf Peter Schwarz, warnte: "Es ist Gefahr im Verzug. Wenn es zu einem Unfall kommt, ist das Geschrei groß." Tierschützer hatte kritisiert, dass die Aktion in einer Zeit angesetzt wurde, in der Rehe ihre Kitze bekommen.