Rassismus: Restaurant auf Rügen erntet Kritik für Speisekarte
Ein Restaurant in Binz auf Rügen (Landkreis Vorpommern-Rügen) steht wegen seiner Speisekarte in den Schlagzeilen, da es für "Zigeunerschnitzel" und "Negerküsse" wirbt. Das Restaurant ist damit nicht das erste Mal wegen Diskriminierung in der Kritik.
Urlaubern war das Schild vor dem Rügener Restaurant "Oma's Küche" mit den entsprechenden Essensangeboten auf einem Werbeschild negativ aufgestoßen. Sie hatten sich an die "Ostsee Zeitung" gewandt. Lars Schwarz, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, vermutet eine gezielte Provokation und hat dafür kein Verständnis. Die Begriffe an sich seien aber sicher nicht rassistisch gemeint, sagte er dem NDR. Früher seien sie gängig gewesen, aber es sei besser, heutzutage darauf zu verzichten. Anderen Medien gegenüber soll die Inhaberin die Wortwahl auf dem Werbeschild verteidigt haben. Die Restaurantbetreiber waren gegenüber dem NDR zu keiner Stellungnahme bereit.
Wiederholte Negativschlagzeilen wegen Diskriminierung
Damit sehen sich die Betreiber des Restaurants nicht zum ersten Mal mit dem Vorwurf der Diskriminierung konfrontiert. Bereits 2018 machte "Oma's Küche" Schlagzeilen, nachdem es sich täglich nach 17 Uhr zur "kinderfreien Zone" erklärte und damit warb. Bereits damals sorgte das Restaurant mit seinen Werbetafeln für Kontroversen auf der Insel und in Bewertungsportalen im Internet. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hatte den pauschalen Ausschluss von Kindern in Restaurants als rechtlich bedenklich kritisiert.
"Der absolute Abturner heute war ein Schild, welches gleich am Eingang (mit Smiley) die Gesinnung der Oma erraten lässt: Es ist dem Restaurantinhaber absolut egal, ob Menschen verletzt werden. Man zeigt sehr offensichtlich, welche Gäste gern gesehen werden. Den sitzenden Gästen ist es und war es egal - uns nicht." User eines einschlägigen Bewertungsportals im Internet, Juni 2024
Unmut in Bewertungsportalen im Internet
Gäste des Restaurants machen ihrem Unverständnis und Unmut über die diskriminierenden Werbetafeln und Bierdeckel des Restaurants damals wie heute in einschlägigen Bewertungsportalen im Internet Luft. Dort weisen sie zukünftige Gäste beispielsweise darauf hin, man würde die "Gesinnung der Oma" schon mit dem Schild am Eingang erraten können. Andere berichten in ihren Einträgen, nachdem sie das Personal auf die fremdenfeindlichen Formulierungen angesprochen hätten, sei es " richtig ungemütlich" geworden.