Rassistische Attacke in Grevesmühlen: Beschuldigter hatte Messer dabei
Knapp zwei Wochen nach dem mutmaßlich rassistischen Angriff auf ein achtjähriges Mädchen in Grevesmühlen dauern die Ermittlungen an. Die Staatsanwaltschaft Schwerin hat am Mittwoch neue Erkenntnisse bekanntgegeben.
Die Staatsanwaltschaft Schwerin ermittelt gegen vier männliche Jugendliche aus der Region Grevesmühlen (Landkreis Nordwestmecklenburg) wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung und Beleidigung. Vor knapp zwei Wochen soll die Gruppe ein achtjähriges Mädchen aufgehalten haben, dessen Familie aus Ghana stammt. Einer der jungen Männer soll bei dem Vorfall den Hitlergruß gezeigt haben.
Beschuldigter führte Messer bei sich
Zunächst hatte es geheißen, das Mädchen sei ins Gesicht getreten worden. Das bestätigte sich nicht. Laut Staatsanwaltschaft sind bislang 27 Zeugen vernommen worden. Es wurden außerdem Fotos und Videos ausgewertet. Daraus habe sich ergeben, dass einer der Beschuldigten während des Handgemenges ein Messer bei sich führte, so die Staatsanwaltschaft. Personen aus der Gruppe hätten ihn aber daran gehindert, dieses einzusetzen.
Ermittelt wird auch gegen den Vater des Mädchens. Zwei der beschuldigten Jugendlichen hatten ihn wegen Körperverletzung angezeigt.
Vorfall sorgt bundesweit für Aufsehen
Die Attacke auf das achtjährige Mädchen hatte bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Kurz nach dem Vorfall hatte die Polizei mitgeteilt, dass das Mädchen aus einer Gruppe Jugendlicher heraus ins Gesicht getreten worden sei, als es zusammen mit ihrer Schwester auf ihren Rollern an der Gruppe vorbeifahren wollte. Später korrigierte die Polizei diese Darstellung.