Oberbürgermeister-Wahl in Rostock: Eine teure Angelegenheit

Stand: 18.11.2022 09:28 Uhr

Die Suche nach einem neuen Oberbürgermeister verspricht für die Stadt und die Kandidaten teuer zu werden. Bis zur Stichwahl werden Rechnungen in Höhe von weit mehr als einer halben Million Euro zu bezahlen sein.

Am 27. November wird sich in einer Stichwahl entscheiden, wer neuer Oberbürgermeister oder neue Oberbürgermeisterin in Rostock wird. Eva-Maria Kröger von der Linken und Michael Ebert, parteilos und unterstützt von CDU, FDP und UFR, hatten im ersten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinen können, keiner von beiden aber die notwendige Mehrheit.

Wahlkampf - ein teurer "Spaß"?

Während die Wahlplakate und Aufsteller der anderen 15 Kandidierenden langsam verschwinden, bestimmen die beiden Kontrahenten Kröger und Ebert mit riesigen Aufstellern das Rostocker Straßenbild. Fast an jeder Kreuzung oder freien Wiese findet dieses "plakative" Duell statt. Was dieser Wahlkampf die Kandidierenden kostet, ist nicht unabhängig zu beziffern. Das Kröger-Team bemühte sich um Offenheit: Im ersten Wahlgang seien 58.000 Euro ausgegeben worden. Zur Stichwahl kämen noch einmal rund 27.000 Euro dazu. Dreiviertel des Budgets gehen nach Angaben des Wahlkampfteams in die Plakatwerbung.

Etwa 70 Prozent kommen von der Partei, der Rest werde durch Spenden aufgebracht. Die Kandidatin habe aber auch privat Geld beigesteuert, heißt es.

Ebert mit höherem Budget

Das Team Ebert hatte zunächst auf den Datenschutz verwiesen und die Frage nach Kosten und Budgets für unseren Podcast Dorf Stadt Kreis "Rostock vor der Wahl" nicht beantwortet. Auf erneute NDR Anfrage wurde es nun doch konkret: 116.084, 39 Euro hätten die zwei unterstützenden Parteien und das Wählerbündnis für den Wahlkampf bis jetzt eingesetzt. Druckerei und Plakatierung kostet am meisten, heißt es. Der größte Anteil sei von privaten Spendern, die zwischen 500 und 5.000 Euro in die Kasse getan hätten.

600.000 Euro für Wahlscheine, Porto oder Aufwandsentschädigungen

Michael Ebert geht also mit dem höheren Wahlkampf-Budget auf die Zielgerade bei der Rostocker Oberbürgermeister-Wahl. Aber auch der Steuerzahler muss ganz schön in die Tasche greifen bei dieser vorgezogenen Wahl: Rund 600.000 Euro gehen für den Druck von Wahlscheinen, Porto oder auch die Aufwandsentschädigungen der Wahlhelfer drauf. Geschätzt wird, dass etwa ein Drittel des Budgets für die Stichwahl bezahlt werden muss. Was der Weggang von Ex-Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen dann in Summe gekostet hat, das steht erst nach der Stichwahl fest, wenn alle Rechnungen bezahlt sind.

Stichwahl-Talk am 21. November

Eva-Maria Kröger und Michael Ebert stellen sich am 21. November, sechs Tage vor der Stichwahl, live ab 16.30 Uhr den Fragen der Rostockerinnen und Rostockern. Den Stichwahltalk aus dem Rostocker Freizeitzentrum organisiert das NDR Ostseestudio zusammen mit der Zeitung "Norddeutsche Neueste Nachrichten".

Weitere Informationen
Eva-Maria Kröger (Die Linke) und Michael Ebert (unterstützt von CDU, FDP, UFR) gehen am 27.11. in die Stichwahl um das OB-Amt in Rostock. © ndr.de Foto: Steffen Baxalary/ndr.de

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 17.11.2022 | 18:40 Uhr

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