Nordkirche: Keine Ermittlungen wegen sexualisierter Fotos
Die Staatsanwaltschaft in Stralsund wird wegen sexualisierter Fotos, die bei einer Jugendfreizeit der Nordkirche entstanden sind, vorerst keine Ermittlungen aufnehmen. Das teilte Oberstaatsanwalt Martin Cloppenburg mit.
Die Aufnahmen, um die es geht, entstanden 2020 in Zinnowitz. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Filmaufnahmen eines Betreuers von nackten Jugendlichen in der Dusche einvernehmlich gemacht worden sind, so Cloppenburg. Denn der Ermittlungsbehörde liegen keine Strafanträge Betroffener wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte vor.
Keine Angaben über Verbreitung des Materials
Die Foto- und Filmaufnahmen waren nach Informationen des NDR von zwei Betreuern an die rund 20 Teilnehmenden verteilt worden. Über das Verbreiten des Materials habe die Nordkirche in ihrer Strafanzeige keine Angaben gemacht, sagte Cloppenburg. Ein Beraterstab der Nordkirche arbeitet die Geschehnisse auf.
Vorwürfe sollen bewertet werten
Das Gremium wolle der Staatsanwaltschaft weiteres Material vorlegen, so ein Sprecher der Nordkirche. Es sei erst aufgetaucht, nachdem die Strafanzeige gestellt wurde. Außerdem solle externe Hilfe hinzugezogen werden, um die Vorwürfe gegen die beiden Betreuer nach pädagogisch-wissenschaftlichen Maßstäben zu bewerten. Beide Mitarbeiter, gegen die sich die Vorwürfe richten, wurden von allen Tätigkeiten suspendiert, die die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit betreffen.