Das Nord-Stream 1-Gasleck am 29. September in der Ostsee, fotografiert von dem Satelliten Pléiades Neo. © ESA/dpa Foto: ESA/dpa

Nord-Stream-Anschlag: Neue Indizien weisen nach Russland

Stand: 25.03.2023 13:47 Uhr

Laut einem Medienbericht gibt es im Fall der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines neue Indizien, die die bisherigen Theorien infrage stellen und in Richtung Russland weisen. Das Nachrichtenportal "t-online" beruft sich auf Informationen aus Sicherheitskreisen, Schiffstracker-Daten und Satellitenbilder aus den Tagen vor den Explosionen.

Wie das Nachrichtenportal am Sonnabend berichtete, operierten wenige Tage vor den Anschlägen russische Militärschiffe im Seegebiet der späteren Tatorte. Der Schiffsverband verfügte demnach über die notwendige  Ausrüstung, um Sprengsätze an den Leitungen in rund 80 Metern Tiefe anzubringen. "t-online" beruft sich zum einen auf Informationen aus Sicherheitskreisen und zum anderen auf öffentlich einsehbare Daten von Schiffstrackern sowie kommerziellen Satellitenbild-Anbietern.

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Am 26. September hatten Explosionen die Gaspipelines am Grund der Ostsee nahe der dänischen Insel Bornholm beschädigt. Laut dem Bericht verließen fünf Tage vorher mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad. Das Unterstützungsschiff "SS-750" hat demnach üblicherweise ein Mini-U-Boot mit Greifarmen an Bord, die Schlepper "SB-123" und "Alexander Frolow" sind mit Lastkränen ausgestattet. Die Schiffe verfügten demnach über die nötige Ausrüstung für das Anbringen von Sprengstoff. Auf die Schiffsbewegungen deuteten laut "t-online" sowohl Satellitenbilder vom Hafen in Kaliningrad als auch AIS-Daten von Schiffstrackern.

Drei russische Marineschiffe zur Absicherung?

Zwar seien die Transponder zur Aussendung dieser Positionsdaten bei russischen Militärschiffen meist ausgeschaltet, aber die beiden Schlepper schalteten diese laut dem Bericht am Nachmittag des 21. Septembers einmal für kurze Zeit ein - auf ihrem Kurs in Richtung Bornholm. Drei weitere Schiffe der russischen Marine sollen den Einsatz begleitet und militärisch abgeschirmt haben. Das russische Verteidigungsministerium teilte demnach mit, die Korvette "Soobrazitelny" und die Fregatte "Yaroslav Mudry" hätten zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert. Zudem deuteten Satellitenbilder darauf hin, dass das Spionageschiff "Syzran" auch zu dem Verband gehört haben könnte.

Offizielle Ermittlungen dauern an

Die Jacht "Andromeda" auf Rügen © Matthias Marius Krüger Foto: Matthias Marius Krüger
An Bord der Jacht "Andromeda" sollen Sprengstoffreste gefunden worden sein.

Von offizieller Seite gibt es keinen Kommentar zu dem Medienbericht. Zuletzt hatte es laut Medienberichten Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung von einem in Mecklenburg-Vorpommern gemieteten Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und diese zur Explosion gebracht haben könnte. Allerdings waren auch starke Zweifel an dieser Version geäußert worden. Die eigenen Ermittlungen deutscher, dänischer und schwedischer Behörden sind noch im Gange.

Sprengstoffreste an Leitungslecks entdeckt

Insgesamt vier Explosionen hatten am 26. September mehrere Lecks in die Nord Stream-Pipelines gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen. 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 25.03.2023 | 14:00 Uhr

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