Neujahrsempfang: Landesverdienstorden für Günther Uecker
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat auf ihrem Neujahrsempfang in Greifswald für Zusammenhalt und Zuversicht in der Gesellschaft geworben. Neben anderen wurde der Künstler Günther Uecker mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.
"Wir erleben eine Zeitenwende", sagte Schwesig vor 300 Gästen aus Politik und Wirtschaft, Kultur, Ehrenamt und Sport. Die Landesregierung werde sich weiter um eine sichere und bezahlbare Energieversorgung kümmern, Bürger und Unternehmen im Nordosten unterstützen. Zudem wolle sie das Land wirtschaftlich voranbringen, den sozialen Zusammenhalt stärken, Natur und Umwelt schützen. "Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingt, weil wir in Mecklenburg-Vorpommern zusammenhalten", so die Ministerpräsidentin.
Schwesig zeichnete drei Menschen aus MV mit dem Verdienstorden des Landes aus: Die ehrenamtliche Landesvorsitzende der Frauenselbsthilfegruppe "Krebs" Sabine Kirton, die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Heike Müller und der Künstler Günther Uecker bekamen die höchste Auszeichnung des Landes, mit dem Menschen geehrt werden, "die etwas Herausragendes geleistet haben für unser Miteinander hier in Mecklenburg-Vorpommern", sagte Schwesig.
Schwesig: "Uecker bedeutendster lebender Künstler aus MV"
"Günther Uecker ist derzeit der bedeutendste lebende Künstler aus Mecklenburg-Vorpommern", so die Ministerpräsidentin. Er sei zudem einer der wichtigsten deutschen Künstler der Gegenwart mit weltweiter Reputation. Der 1930 in Wendorf bei Crivitz geborene Künstler habe das Land schon früh verlassen: Zuerst an die Kunstakademie Weißensee nach Berlin, dann im Jahr 1953 nach Westdeutschland. Derzeit lebt Uecker in Düsseldorf. "Aber zum Glück hat er das Land, in dem er aufgewachsen ist, nie vergessen. Nach der Vereinigung Deutschlands sind die Verbindungen wieder enger geworden."
Schwesig verwies auf seine Werke im Staatlichen Museum in Schwerin, auf Ausstellungen in Rostock und Neubrandenburg und auf von Günther Uecker gestaltete Fenster im Schweriner Dom. Zudem fördere der 92-Jährige Kunst und kulturelles Erbe im Land. Uecker wurde wegen Krankheit von seinem Sohn vertreten.
Landesverdienstorden für Sabine Kirton und Heike Müller
Sabine Kirton leitete nach Angaben der Staatskanzlei zwölf Jahre lang den Landesverband "Frauenselbsthilfe nach Krebs" in Mecklenburg-Vorpommern und seit über 15 Jahren eine entsprechende Selbsthilfe-Gruppe in Wolgast. "Ihr Engagement begann, nachdem bei ihr selbst Krebs diagnostiziert wurde", so Schwesig. Mit ihren Mitstreiterinnen habe die 69-Jährige ein flächendeckendes Netz an Selbsthilfegruppen aufgebaut.
Die 57-jährige Heike Müller erhielt die Auszeichnung für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Landfrauenverband, den sie vor über 30 Jahren mitgegründet hat. Zudem engagierte sich die Landwirtschaftsexpertin seit 2002 als Geschäftsführerin des Bauernverbandes Malchin und seit 2016 als Vizepräsidentin im Bauernverband MV. "Frau Müller setzt sich für lokale Traditionen ein und ist gleichzeitig bereit, neue Wege zu gehen, damit das Leben auf dem Land attraktiv bleibt."
Verdienstorden mit mehr als 20-jähriger Tradition
Der Verdienstorden wurde erstmals 2002 verliehen und ist die höchste Auszeichnung, die das Land Mecklenburg-Vorpommern zu vergeben hat. Sie gilt als Anerkennung besonderer Verdienste um das Land und seine Bevölkerung. Zum Neujahrsempfang lädt die Regierungschefin traditionell Gäste aus Politik und Wirtschaft, Kultur, Ehrenamt und Sport - heute rund 300 Personen.