Neue Regelung in MV: Mehr Sonntagsöffnungen für Einzelhändler
Einzelhändler in touristisch stark frequentierten Orten und den Welterbe-Städten Mecklenburg-Vorpommerns können künftig an mehr Sonn- und Feiertagen öffnen als bisher. Die neue Regelung ersetzt die bisherige Bäderregelung und soll für mehr Wettbewerbsfairness sorgen.
Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) stellte die neue Verordnung vor, die Einzelhändlern in bestimmten Regionen mehr Freiheiten gibt. Neben einem einheitlichen Saisonöffnungszeitraum vom 15. März bis zum 31. Oktober wird nun ein zusätzlicher Winteröffnungszeitraum vom 17. Dezember bis zum 8. Januar eingeführt. Damit wird Einzelhändlern in Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht, auch in der für den Tourismus wichtigen Weihnachts- und Neujahrszeit ihre Geschäfte zu öffnen.
Gleichstellung mit Schleswig-Holstein
Die neue Regelung bringt Mecklenburg-Vorpommern in Einklang mit den Nachbarländern. "Damit gleichen wir die Möglichkeiten für unsere Einzelhändler denen in Schleswig-Holstein an", erklärte Blank. Zuvor hatten Händler immer wieder beklagt, dass sie im Vergleich zu den Küstenregionen Schleswig-Holsteins oder gar Polens Wettbewerbsnachteile hätten. Besonders in der umsatzstarken Wintersaison sahen sie sich benachteiligt, da viele Touristen zwischen Weihnachten und Neujahr im Land verweilen.
Neue Verordnung ersetzt Bäderregelung
Mit der Einführung dieser neuen Regelung entfällt die bisherige Bäderregelung. Die neue Verordnung gilt für Welterbe-Städte sowie für Gemeinden und Regionen, die nach dem Kurortsgesetz anerkannt sind und ein besonders hohes Tourismusaufkommen aufweisen. "Offene Türen und belebte Einkaufsstraßen, davon profitieren unsere Gäste und unsere Wirtschaft", betonte Blank. Die Reform wird von vielen Einzelhändlern begrüßt, die sich nun auf eine verbesserte Geschäftslage und eine höhere Besucherfrequenz freuen. Ob die Maßnahme tatsächlich den erhofften wirtschaftlichen Schub bringt, bleibt abzuwarten.
Gewerkschaft kündigt Klage dagegen an
Die Gewerkschaft Ver.di hat am Mittwoch angekündigt, gegen die ausgeweitete Sonntagsöffnung klagen zu wollen. Wenn durch die neue Regel drei Viertel aller Sonntage erfasst seien, dann sei das "Regel-Ausnahme-Verhältnis damit nicht mehr gewahrt", kritisierte Bert Stach, bei Ver.di-Nord für den Handel zuständig. Der Sonn- und Feiertagsschutz der Mitarbeiter sei damit in Gefahr.
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