Neue Hoffnung für "Demokratiebahnhof" in Anklam
In die Debatte um die Zukunft des "Demokratiebahnhofs" in Anklam hat sich jetzt Sozialministerin Stefanie Drese eingeschaltet. Die SPD-Politikerin sagte, die Landesregierung unterstütze Anstrengungen, dieses "sehr wichtige Projekt in der Region" fortzuführen. Die städtische Wohnungsgesellschaft Anklam hat den Mietvertrag für morgen gekündigt.
Jetzt kommt doch noch Bewegung in die Sache. Ministerin Drese sagte, „es wäre gerade in der jetzigen Zeit ein absolut falsches Signal, wenn eine Einrichtung wie der "Demokratiebahnhof" seine Arbeit beenden müsste". Alle Verantwortlichen in der Stadt und im Kreis sollten jetzt zumindest Übergangs-Lösungen suchen. Auch die Landesregierung beteilige sich. Drese stellte aber klar, dass es sich um ein kommunales Projekt handele. In der Vergangenheit hatten Politiker die Einrichtung auch bei medienwirksamen Besuchen gelobt - darunter Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).
Suche nach Lösungen
Schwesigs Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, Heiko Miraß (SPD), bestätigte Gespräche mit der Stadt Anklam. Die Stadt ermittelt in Abstimmung mit dem Landkreis, "ob und mit welchem baulichen Aufwand eine Instandsetzung und weitere Nutzung möglich wäre". Einigermaßen vage formulierte Miraß: "Für den Fall, dass eine solche Lösung denkbar ist, wird eine Unterstützung aus dem Fonds für Vorpommern und das östliche Mecklenburg geprüft."
Hohe Sanierungskosten
Nach Angaben des Vermieters, der Anklamer Grundstücks- und Wohnungswirtschafts GmbH, hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald die Nutzung des Gebäudes wegen Mängeln beim Brandschutz und der Elektrik untersagt. Deshalb soll das überregional bekannte Jugend- und Kulturzentrum die Einrichtung räumen. Der Chef des Vereins "Demokratiebahnhof", Marius Denda, sagte, man wolle vor Ort bleiben. Die Sanierungskosten werden auf bis zu 4,5 Millionen Euro geschätzt.