Nach Reform: Bearbeitung von Wohngeldanträgen dauert länger
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt vor langen Wartezeiten bei der Bearbeitung von Wohngeldanträgen. In Mecklenburg-Vorpommern hatte die Landesregierung mit einer Verdreifachung der Anspruchsberechtigten gerechnet.
Nach dem Inkrafttreten der Wohngeldreform Anfang des Jahres sei die Zahl der Anträge enorm gestiegen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". 1,4 Millionen Haushalte mehr als bisher haben nach der Reform Anspruch auf Wohngeld. Einzelne Ämter meldeten bereits doppelt so viele Anträge wie vor der Reform, so Landsberg.
Anspruch mit Wohngeldrechner prüfbar
In Mecklenburg-Vorpommern könnte sich die Zahl der Antragsteller sogar verdreifachen. Darauf hatte Bauminister Christian Pegel (SPD) bereits Ende Dezember hingewiesen. Statt bisher 22.000 rechnete er mit 66.000 Haushalten, die anspruchsberechtigt sind. Pegel sagte, mit dem digitalen Wohngeldrechner des Zweckverbandes elektronische Verwaltung können Bürgerinnen und Bürger schnell prüfen, ob sie wohngeldberechtigt sind.
Mehr Berechtigte und höhere Zuschüsse
Seit Anfang Januar gelten deutlich höhere Einkommensgrenzen für den staatlichen Mietzuschuss. Alleinstehende mit einem Brutto-Lohn unter 2.000 Euro beispielsweise können die Hilfe beantragen. Zudem steigt die monatliche Auszahlung mit der Reform um durchschnittlich 190 Euro auf 370 Euro.