Nach Messerangriffen in MV: CDU fordert Berichte zu Hintergründen
Die Messerattacken in Schwerin und Wismar beschäftigen den Innenausschuss des Landtags in Mecklenburg-Vorpommern in einer Sondersitzung. Die CDU-Opposition verlangt von Innenminister Pegel Berichte zu den Hintergründen und Folgen.
Der jüngste Fall in Wismar dürfte dabei im Mittelpunkt stehen. Ein 21-jähriger Iraner soll eine Frau mit einem Messer attackiert und am Oberschenkel verletzt haben. Der Asylbewerber wurde zunächst in die Psychiatrie eingewiesen. Zuvor war er der Polizei bereits wegen anderer Delikte aufgefallen.
Tatverdächtiger wurde abgeschoben
Der Iraner wurde am Donnerstag von Hamburg aus nach Griechenland geflogen, weil er dort bereits ein Schutzstatus als Flüchtling habe, so Landesinnenminister Christian Pegel (SPD). Er ist seit Tagen bemüht, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Im Zentrum von Schwerin - wo vor zehn Tagen ein 17-Jähriger Afghane nach Messerstichen starb - wurde eine mobile Polizeiwache aufgebaut. Außerdem soll dort schnell ein Ersatz für die defekte Videoüberwachung geschaffen werden.
Opposition: Behörden zu zögerlich
CDU, AfD und FDP werfen den Behörden vor, zu zögerlich gehandelt zu haben. Die Tat in Wismar hätte durch eine frühe Abschiebung verhindert werden können. Offenbar aber war eine Abschiebung schon seit Monaten geplant, konnte aber erst jetzt umgesetzt werden. Der FDP-Landtagsfraktionsvorsitzende René Domke kritisierte, dass der Iraner nicht schon früher abgeschoben worden sei. Es habe keine Hindernisse für eine Abschiebung gegeben, so Domke in einer Pressemitteilung. Er erwarte von Innenminister Pegel in der Sondersitzung des Innenausschusses des Landtags am Freitag eine Erklärung.
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