Tausende Strohballen in Brand: Langwierige Löscharbeiten

Stand: 20.08.2024 18:50 Uhr

Tausende Strohballen sind in einer Lagerhalle in Schwerin in Brand geraten. Die komplizierten Löscharbeiten sollen noch bis zum Donnerstag andauern. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund zwei Millionen Euro.

Drei Tage nach Ausbruch des Brandes in Schwerin arbeiten Feuerwehrleute weiterhin an der Bekämpfung der Brandherde. Im Verlauf des Montags wurde das Dach der Halle mit schwerem Gerät Stück für Stück abgetragen. Zum einen, weil die Halle einsturzgefährdet war und zum anderen, um besser an die Brandherde heranzukommen. Ein Strohballen nach dem anderen wurde heraus gezogen und abgelöscht. Eine mühsame Kleinarbeit, mit der aktuell noch rund 30 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr beschäftigt sind. Die Berufsfeuerwehr ist dagegen abgerückt, um im Notfall für andere Hilfeleistungen bereitzustehen.

Lage erschwert Löscharbeiten

Laut des Einsatzleiters der Feuerwehr Schwerin, Gunnar Rehhagen, werden die Löscharbeiten vor Ort noch eine Weile andauern: "Stroh ist ja so eine Sache, das kriegt man nie richtig aus. Und wenn man es auseinanderzieht, fängt es wieder an zu brennen. Also das wird eine langwierige Geschichte." Auch die Lage der Halle inmitten anderer Gebäude lässt die Löscharbeiten nur langsam vorangehen, so ein Sprecher des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz gegenüber dem NDR. Die Feuerwehr sagte im NDR MV Live Interview, dass sie davon ausgeht, den Einsatz erst am Donnerstag zu beenden.

Tausende Strohballen in Flammen

Das Feuer in der Lagerhalle für Futtermittel zwischen zwei Getreidesilos im Stadtteil Wüstmark war am Sonnabend aus bislang unbekannten Gründen ausgebrochen. Dort waren nach Angaben des Pächters rund 8.000 Strohballen gelagert. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund zwei Millionen Euro.

Die Einsatzkräfte mussten wegen der starken Rauchentwicklung während der Brandbekämpfung Atemschutzgeräte tragen. Damit können sie zwischen 20 und 30 Minuten unter Vollschutz arbeiten. Im Verlauf der Löscharbeiten waren zunächst mehr als 100 Einsatzkräfte vor Ort und konnten ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Objekte verhindern. Vor Ort waren auch das Deutsche Rote Kreuz, um die Einsatzkräfte zu versorgen sowie der Kriminaldauerdienst. Anwohner wurden zwischenzeitlich gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, sowie Lüftungen und Klimaanlagen auszuschalten.

Innenminister Pegel beim Brand einer Lagerhalle in Schwerin-Wüstmark © NDR Foto: Jana Bohlmann
Minister Pegel hat die Einsatzkräfte vor Ort getroffen.
Innenminister Pegel dankt Feuerwehrleuten und Ehrenamtlern

Am Dienstagnachmittag sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) bei einem Besuch der Brandstätte, er wolle sich ein Bild verschaffen und den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr, aber vor allem den Ehrenamtlichen danken. Das Feuer sei jetzt gut unter Kontrolle, die Kameradinnen und Kameraden hätten das auf fantastische Weise hinbekommen, so Pegel. Der Einsatz sei besonders anspruchsvoll, weil er nicht nur mehrere Stunden sondern jetzt schon mehrere Tage dauere.

Weitere Informationen
Eine große Menge Stroh ist in Brand geraten. © Screenshot
1 Min

Schwerin: Löscharbeiten nach Großbrand dauern an

Warum die Lagerhalle in Brand geriet, ist bisher nicht geklärt. Der Schaden wird vorerst auf zwei Millionen Euro geschätzt. 1 Min

Ein Feuerwehrfahrzeug in Unschärfe bei einer Einsatzfahrt in Hannover. © NDR Foto: Julius Matuschik

Wismar: Küchenbrand in Schnellimbiss

Die Hausbewohner in der Lübschen Straße konnten unverletzt ins Freie gerettet werden. mehr

Ein Feuerwehrmann löscht ein brennendes Haus in einer Wohnsiedlung. © Stefan Tretropp Foto: Stefan Tretropp

Brand in Neu Broderstorf: 71-Jähriger stirbt im Krankenhaus

Am Sonnabend brannten das Wohnhaus und zwei Autos des 71-Jährigen. Der Schaden liegt bei 250.000 Euro. mehr

Feuerwehrwagen seitlich aufgenommen in der Wache © picture-alliance/ ZB Foto: Arno Burgi

Waren: Aschenbecher löst Großalarm der Feuerwehr aus

Mit fünf Einsatzfahrzeugen rückte die Feuerwehr zu einem vermeintlichen Wohnungsbrand aus. Ursache war ein Aschenbecher mehr

Dieses Thema im Programm:

Nordmagazin | 20.08.2024 | 19:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Schwerin

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Fernlenkmanipulator fährt zu Übungszwecken auf dem Gelände des Munitionsbergungsdienstes auf der Insel Usedom auf eine Munitionskiste zu. (Themenbild) © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Sauer/dpa

Kampfmittel: Noch 38.000 Hektar in MV belastet

In diesem Jahr sind 143 Hektar mit Munition belasteter Waldfläche in Mecklenburg-Vorpommern beräumt worden. mehr