Mutter und Freund missbrauchen Tochter: Mehrjährige Haftstrafen
In Schwerin ist ein Paar wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer Zehnjährigen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Frau hatte gestanden, sich zusammen mit ihrem Freund an dem Kind vergangen zu haben.
Dazu ist sie zu sieben Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden, ihr Freund muss für sieben Jahre ins Gefängnis. Auch der Mann hatte die Taten - acht in Frage stehende Fälle zwischen Juli 2020 und Januar 2022 - gestanden. Damit blieb dem Kind eine Aussage vor Gericht erspart. Der Vorsitzende Richter sagte in der Urteilsbegründung, ohne die Geständnisse hätte das Gericht wohl Strafen von mehr als zehn Jahren verhängt.
Richter: "Beispielloser Verrat der Mutter an ihrer Tochter"
Die Mutter hatte zugegeben, das Mädchen über eineinhalb Jahre hinweg immer wieder zum Sex mit ihrem Freund vorbereitet und teilweise auch gezwungen zu haben. In einigen Fällen missbrauchte das Paar aus Westmecklenburg das Kind auch gemeinsam. Der Richter sprach von einem "beispiellosen Verrat der Mutter an ihrer Tochter". So etwas sei ihm in seiner langen Berufslaufbahn noch nicht untergekommen. Herausgekommen war der Missbrauch, weil das Mädchen sich einer Verwandten anvertraute. Die Mutter und ihr Freund wurden daraufhin verhaftet.
Die Mutter wurde neben dem Missbrauch auch wegen grober Verletzung ihrer Fürsorgepflicht verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte Haftstrafen in Höhe von jeweils sieben Jahren und fünf Monaten beantragt, die Verteidiger von je sechseinhalb Jahren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.