Mooratlas: Wiedervernässung zum Erreichen der Klimaziele
Um die globalen Klimaziele zu erreichen, müssten in Deutschland jedes Jahr mindestens 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden. Denn trockene Moore machen sieben Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen aus. Das stellt der Mooratlas fest, der von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem BUND und der Greifswalder Michael Succow Stiftung veröffentlicht wurde.
Für Mecklenburg-Vorpommern bedeutet das, dass pro Jahr 9.000 Hektar wiedervernässt werden müssten. Momentan sind 90 Prozent der Moorflächen entwässert und werden vor allem landwirtschaftlich genutzt. Trockene Moore geben dort jedes Jahr 8,4 Millionen Tonnen CO2 frei und sind mit einem Anteil von einem Drittel die größte Einzelquelle für den Ausstoß von Treibhausgasen - noch weit vor Energie, Industrie und Verkehr.
Renaturierung interessanter gestalten
Nach Angaben von Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) wurden in den vergangenen 25 Jahren gerade einmal 30.000 Hektar wiedervernässt. Um bis 2040 klimaneutral zu sein, müssten nahezu alle Flächen, also noch einmal gut 250.000 Hektar renaturiert werden. Um das zu schaffen, müssten Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, sagt Jan Peters von der Greifswalder Succow Stiftung. Und die Nutzung nasser Moore müsste auch für Landwirte interessanter gestaltet werden.