Millionen-Projekt Warnowbrücke weiter in der Kritik
Lange war es still um die geplante Warnowbrücke in Rostock. Nun soll das Genehmigungsverfahren wieder aufgenommen werden - nicht ganz ohne Kritik.
Die Planungen für die Warnowbrücke waren vor mehr als einem Jahr ins Stocken geraten. Unter anderem waren Mängel bei der Statik festgestellt worden. Anders als angekündigt, soll das Planfeststellungsverfahren nicht neu aufgenommen werden - aus Zeitgründen, wie aus der Stadtverwaltung zu hören ist. Man habe sich für ein sogenanntes Nachbeteiligungsverfahren entschieden. Das bedeutet, dass die nach der umfänglichen Beanstandung unter anderem vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt überarbeiteten Planungsunterlagen nicht - wie von der Stadt vor Monaten angekündigt - öffentlich ausgelegt werden.
Lediglich diejenigen, die bereits Einwendungen angemeldet haben, dürfen Einsicht erhalten. In einem Schreiben der Anhörungsbehörde werden sie aufgefordert, in den kommenden zwei Wochen zu prüfen, ob ihre Beanstandungen an dem Millionenprojekt berücksichtigt worden sind - eine Forderung, die nach NDR Informationen zu massiver Kritik bei den Betroffenen führt. Insbesondere weil aus ihrer Sicht die Bearbeitungszeit unangemessen kurz sei.
Brücke sollte Aushängeschild für BUGA 2025 sein
Zuständig für das Planfeststellungsverfahren ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Die Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Warnow war das Aushängeschild der Rostocker Bewerbung für die BUGA 2025. Die Bundesgartenschau war wegen hoher Kosten und massiver Planungsverzögerungen durch den damaligen Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (damals parteilos) abgesagt worden. Laut aktuellen Planungen soll die Warnowbrücke mehr als 53 Millionen Euro kosten. Ihre Fertigstellung war zuletzt für 2028 angekündigt worden.