Mieterbund: Wohnungsmangel in MV weitet sich aus
Der Wohnungsmangel greift nach Angaben des Deutschen Mieterbundes auch in Mecklenburg-Vorpommern immer weiter um sich. Gab es dieses Problem bisher vor allem in den Universitätsstädten und den Ostseebädern, weitet es sich nun auch auf andere Städte aus.
Das Problem verschärfe sich weiter, weil der Zuzug in Städte ab 45.000 Einwohnern anhalte und zu wenige neue Wohnungen gebaut würden, wie der Geschäftsführer des Landesverbandes des Deutschen Mieterbundes, Kai-Uwe Glause, anlässlich des Landesverbandstages am Sonnabend in Rostock erklärte. Laut Glause sind mittlerweile auch Städte wie Neubrandenburg und Wismar von der Wohnraumknappheit betroffen. Hohe Nachfrage bei geringem Angebot führe zu steigenden Preisen, so der Verbandchef weiter.
Werden bald auch in Güstrow die Wohnungen knapp?
Nach seinen Worten könnten bald noch weitere Orte betroffen sein. "Wenn die Entwicklung so weitergeht, bekommen wir bald auch in Güstrow einen Wohnraummangel", sagte Glause. Wohnungssuchende zögen aus Rostock ins Umland bis nach Güstrow. "Wir können die Uhr danach stellen, dass wir auch dort drei Prozent Leerstand kriegen, wenn keine neuen Wohnungen entstehen." Ein Wohnungsmarkt gilt nach seinen Worten als gesund, wenn fünf bis sieben Prozent der Wohnungen leer stehen.
Mietpreisbremsen und Bauförderung
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) verweist auf die Wohnungsbauförderung, bei der seit 2017 der Neubau von Sozialwohnungen gefördert sowie Gelder zur Modernisierung bereitgestellt würden. 1.926 Sozialwohnungen im Land seien mit 152,4 Millionen Euro gefördert worden. Weitere 158,8 Millionen Euro Fördermittel gab es demnach für Modernisierungen. In den Universitätsstädten Rostock und Greifswald wurden bereits Mietpreisbremsen eingeführt.
In Rostock die meisten Wohnungen gefördert
Laut Pegel wurden in Rostock 612, im Landkreis Vorpommern-Greifswald 549 und in Schwerin 227 Wohnungen gefördert. Hinzu kämen im Landkreis Vorpommern-Rügen 117, im Landkreis Rostock 134, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte 214, im Landkreis Nordwestmecklenburg 30 und im Landkreis Ludwigslust-Parchim 43 Wohnungen. Daneben sei mithilfe der Modernisierungsförderung MV belegungs- und mietpreisgebundener Wohnraum für Menschen mit geringen und mittleren Einkommen geschaffen worden, hieß es weiter.