Mehrere Weihnachtsmärkte in MV öffnen vor Totensonntag
Als "Wintermarkt" öffnen einige Weihnachtsmärkte bereits vor dem Totensonntag ihre Türen. Hintergrund sei die kurze Adventszeit, argumentieren die Händler. Kritik kommt von den Kirchen.
In Stralsund war am 20. November bereits der erste Weihnachtsmarkt in Vorpommern eröffnet worden, am Donnerstag danach folgte der in Grimmen. Weil das Datum noch vor dem Totensonntag liegt, hießen beide bis dahin "Wintermarkt". Wegen der kurzen Adventszeit in diesem Jahr wollen Händler und Schausteller durch die frühere Öffnung mögliche Umsatzeinbußen ausgleichen. Kritik kommt unter anderem von den Kirchen. Die Zeit zwischen dem Volkstrauertag und dem Totensonntag solle zur Besinnung genutzt werden, heißt es.
Kritik an Öffnung vor dem Totensonntag
Der Totensonntag und das stille Gedenken habe eine hohe Bedeutung, so ein Sprecher des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises. Dass die Weihnachtszeit jetzt vorgezogen werde, überspiele dieses ernste Thema und nehme auch dem Advent seine besondere Zeit. Die Stadt Stralsund argumentiert, dass den Händlern in diesem Jahr effektiv nur drei Wochenenden für das Weihnachtsgeschäft blieben. Daher zähle jeder Tag, und das sei beispielsweise für Grimmen die einzige Möglichkeit, überhaupt Händler in die Stadt zu bekommen. Der frühe Termin erhöhe die Konkurrenzfähigkeit mit den großen Weihnachstmärkten im Land. Beide Städte betonen aber, dass sie der Besinnung am Totensonntag nicht in die Quere kommen werden. Grimmens Wintermarkt ende daher bereits am Sonnabend, und in Stralsund ruht der Wintermarkt am Totensonntag.
Mammutbäume auf Weihnachtsmärkten in Rostock und Neubrandenburg
Unterdessen liefen bei den großen Weihnachtsmärkten des Landes in der vergangenen Woche die letzten Aufbauarbeiten. Auf dem größten Weihnachtsmarkt des Nordens, in der Hansestadt Rostock, sind die Hauptattraktionen, wie etwa das Riesenrad und die große Weihnachtspyramide auf dem Neuen Markt bereits aufgebaut worden. Rund 180 Markteilnehmer aus fast allen Bundesländern sowie Polen, Finnland, Indien und den Niederlanden sind auf der rund drei Kilometer langen Bummelmeile in der Rostocker Innenstadt in diesem Jahr vertreten, wie die Großmarkt Rostock GmbH am Mittwoch mitteilte. Auch der etwa 15 Meter hohe Mammutbaum, ein Zypressengewächs, der als Weihnachtsbaum den Markt schmücken soll, steht seit der vergangenen Woche vor dem Kröpeliner Tor. Anlässlich der 775-Jahrfeier der Stadt Neubrandenburg wurde zum Weberglockenmarkt ebenfalls ein Mammutbaum aufgestellt.
Schwerlasttransport und Straßensperrungen
Mit ebenfalls etwa 15 Meter Höhe und einem Stamm-Durchmesser von etwa einem Meter sowie einer Krone mit einem Umfang von zehn Metern sei er dem Mammutbaum auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt mindestens ebenbürtig, meint Veranstalterin Barbara Schimberg. Auf alle Fälle sei der Neubrandenburger Baum älter als der in Rostock: 1989 kam er als Setzling aus Kalifornien und gedieh seitdem auf einem Grundstück auf dem Lindenberg. Von dort ist er am Dienstag Abend per Schwerlasttransport in die Innenstadt überführt worden. Zeitweise wurden dafür einige Straßen und viele Parkplätze gesperrt. Nun steht der Mammutbaum in der Neubrandenburger Turmstraße und schmückt dort den Weberglockenmarkt, der offiziell am 28. November beginnt und am 21. Dezember endet.