Mecklenburger Metallguss: Propeller-Auslieferung verzögert
Die Angriffe jemenitischer Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer haben Auswirkungen auf die MMG. Die Auslieferungen der in Waren hergestellten Schiffspropeller dauern deutlich länger.
Der Mecklenburger Metallguss (MMG) produziert Schiffspropeller für Passagier - und Frachtschiffe, die teilweise so groß sind wie ein Einfamilienhaus. Sie sind aus Bronze - einem Gemisch aus Kupfer und Nickel. Für gewöhnlich werden sie in Hamburg auf Containerschiffe geladen und von dort aus zu den Kunden nach Asien gebracht - also beispielsweise nach China oder Südkorea. Seit Wochen können diese Schiffe jedoch nicht mehr wie üblich durchs Rote Meer in Richtung Indischen Ozean fahren. Sie müssen komplett um Afrika herumfahren. Grund dafür sind die Angriffe der Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer. Durch den Umweg entstehe eine längere Fahrzeit von zehn bis zwölf Tagen, so der Geschäftsführer der MMG, Lars Greitsch.
Pro Strecke entstehen zusätzliche Kosten von 6.000 Euro
Dadurch steigen die Transportkosten. Für einen Schiffspropeller entstehen pro Strecke zusätzliche Kosten von rund 6.000 Euro. Sollte diese Situation länger anhalten, sieht Greitsch für den Standort Waren zunehmend einen Wettbewerbsnachteil. Denn auch in Asien gebe es bedeutende Hersteller von Schiffspropellern. Bei anderen Unternehmen der Metall - und Elektroindustrie in Mecklenburg-Vorpommern sind die längeren Lieferzeiten von und nach Asien weniger spürbar. Der Standheizungshersteller Eberspächer in Torgelow meldet leichte Verzögerungen bei der Belieferung mit Bauteilen. Auf den Autoteilezulieferer Webasto in Neubrandenburg hat das keine Auswirkungen, da der Betrieb kein Material aus Asien verwendet, heißt es. Auch die Gießereien in Torgelow und Ueckermünde sind nicht betroffen.
Weltmarktführer bei hocheffizienten Propellern
Wenn es darum geht, Schiffspropeller so umzurüsten, dass sie effizienter und umweltfreundlicher werden, ist der MMG nach eigenen Angaben Weltmarktführer. In den vergangenen Jahren sind laut Greitsch knapp 500 Containerschiffe mit den modernen "retrofit Propellern" ausgestattet worden. Ein Propeller kostet rund eine Millionen Euro.