Manövrierunfähiger Tanker vor Rügen: Wie geht es jetzt weiter?

Stand: 04.08.2023 19:30 Uhr

Gut 20 Kilometer nördlich von Rügen liegt seit einigen Tagen ein Öltanker vor Anker. Laut Bundespolizei hat der 274 Meter lange Frachter "Yannis P." einen Motorschaden und ist manövrierunfähig.

Der Öltanker "Yannis P." fährt unter der Flagge der Marshallinseln, einer kleinen Republik im westlichen Pazifik. Das 274 Meter lange und 48 Meter breite Schiff ist mit Rohöl beladen, kommt aus Primorsk in Russland und war durch die Kadetrinne in der Ostsee eigentlich auf dem Weg nach Mundra in Indien.

Technischer Defekt Ursache für Havarie

Das Schiff hatte einen Maschinenschaden: Ein Lager der Kurbelwelle der Hauptmaschine ist defekt. Aus diesem Grund liegt der Tanker seit dem 31. Juli etwa 20 Kilometer nördlich von Rügen vor Anker. Man spricht von einer "Notankerung".

Akut keine Gefahr

Weder für die Umwelt noch für den Schiffsverkehr besteht laut Katrin Graeser vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee (WSA) in Stralsund eine akute Gefahr. Laut Behörde hat die Verkehrszentrale in Warnemünde für den Fall der Fälle aus Sassnitz den Hochseeschlepper "Bremen Fighter" ins Seegebiet beordert. Fazit aus Sicht der Verkehrszentrale: Man habe alles im Griff.

Wie geht es jetzt weiter?

Die verantwortliche Reederei hat dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt zufolge Techniker eingeschifft, die versuchen den Schaden an Bord zu beheben. Noch sei nicht klar, ob und wann das gelingt. Die Arbeiten werden aber mindestens das Wochenende in Anspruch nehmen, so das WSA. Positiv hebt das WSA hervor, dass das Wetter aktuell eher unauffällig ist.

Keine Einschränkungen für die Schifffahrt

Beeinträchtigungen für andere Schiffe durch den Vorfall sind nicht bekannt. Die "Yannis P." liegt nahe der Kadetrinne im sogenannten Verkehrstrennungsgebiet - in seiner Funktion einem Seitenstreifen auf der Autobahn ähnlich. Eine Betrachtung der aktuellen Karten, auf denen Schiffspositionen angezeigt werden, lässt keine Schlüsse auf Schwierigkeiten zu. Auch das WSA hat auf solche bisher nicht hingewiesen.

 

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NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 04.08.2023 | 19:30 Uhr

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