Mehr als 45 Millionen Euro für Corona-Impfstruktur in MV
Die letzten Corona-Regeln sind ausgelaufen, Impfungen gegen das Virus waren zuletzt kaum noch nachgefragt. Mecklenburg-Vorpommern hat seit Pandemiebeginn im Jahr 2020 Millionen für die Impfstruktur ausgegeben. Hat sich das bewährt? Das Land zieht eine erste Bilanz.
Mecklenburg-Vorpommern hat bislang fast 45,6 Millionen Euro für den Betrieb von Corona-Impfzentren und -Stützpunkten in den Landkreisen und kreisfreien Städten ausgezahlt. 13,8 Millionen Euro davon hat der Bund nach Angaben des Gesundheitsministeriums erstattet. "Zu den endgültigen Kosten können wir bisher keine Auskunft geben", so das Ministerium weiter. Die Abrechnung beim Bund sei erst bis zum dritten Quartal 2022 erfolgt.
Impfzentren und Stützpunkte seit März geschlossen
Seit Ende März sind die Corona-Impfzentren und -Stützpunkte in MV Geschichte. Quasi "über Nacht" sei im Dezember 2020 mit der Verfügbarkeit erster Impfstoffe auf Kreisebene und in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten die Impfinfrastruktur aufgebaut worden. Pro Landkreis und kreisfreier Stadt seien jeweils ein Impfzentrum sowie diverse Außenimpfstellen eröffnet worden. Parallel hätten mobile Impfteams besonders in der Fläche vor allem vulnerable Gruppen versorgt - etwa in Pflegeeinrichtungen.
Drese: "Ergänzende Struktur hat sich bewährt"
"Rückblickend können wir bilanzieren, dass sich die ergänzende Impfinfrastruktur in den Landkreisen und kreisfreien Städten bewährt hat", heißt es von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD). Das habe eine Auswertung der Universität Greifswald sowie der Universitätsmedizin Greifswald bestätigt. Die Wissenschaftler hätten ebenso ausdrücklich empfohlen, die Impfstrukturen bis zum Frühjahr 2023 aufrechtzuerhalten.
Drei Viertel der Bevölkerung in MV vollständig geimpft
Reichten Impfstoff und Impftermine anfangs längst nicht aus, um die Nachfrage zu decken, hat sich die Situation nun umgekehrt. Im Nordosten galten zuletzt etwa drei Viertel der Bevölkerung als vollständig geimpft. Mehr als 3,5 Millionen Impfungen wurden laut Ministerium verabreicht. Corona ist laut Drese aber nicht vorbei. "An die Stelle des öffentlichen Gesundheitsschutzes ist der individuelle Gesundheitsschutz getreten", teilt sie weiter mit. Zum Schutz vulnerabler Gruppen gehöre etwa die Einhaltung von Hygienekonzepten in Pflegeeinrichtungen.
Impfung als Regelversorgung: Finanzierung noch unklar
Seit 8. April ist der bisherige umfangreiche Anspruch auf Corona-Impfungen außer Kraft. Die Impfungen sollen aber in die Regelversorgung aufgenommen werden. Laut Ministerium soll es dabei vor allem um den Schutz gefährdeter Gruppen gehen. Kassenärzte und Krankenkassen in MV waren sich zuletzt aber noch nicht einig über die Finanzierung. Bislang hatte der Bund die Impfungen mit jeweils rund 30 Euro vergütet.
Masken- und Testpflicht als Ausnahme
Mittlerweile sind auch die bundesweiten Corona-Regelungen nach dem Bundesinfektionsschutzgesetz ausgelaufen - 1113 Tage nach dem Start des ersten Corona-Lockdowns am 22. März 2020. Bereits zum 1. März war die Corona-Schutzverordnung Mecklenburg-Vorpommerns aufgehoben worden. Masken- und Testpflicht gelten bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr.