Lösung für Schleusen an Müritz-Havel-Wasserstraße in Sicht

Stand: 01.06.2024 08:17 Uhr

Die Müritz-Havel-Wasserstraße gehört zum größten zusammenhängenden Wassersportgebiet Europas. Doch gerade hier müssen die Menschen zum Start der Saison vor den Schleusen oft länger warten - es fehlt an Personal.

Seit gut einem Monat ist klar, dass sechs Schleusen an der Müritz-Havel-Wasserstraße kürzer öffnen als in den Vorjahren. Es fehlen Schleusenwärter. Das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oder-Havel hatte schon länger vergeblich Personal für die Schleusen gesucht und Stellen ausgeschrieben. Nun scheint eine Lösung in Sicht.

Schlangen vor Schleusen

Aktuell gehen die Schleusen um 9 Uhr morgens in Betrieb - dann gibt es oft auch bereits die ersten Staus. Die Sportbootfahrer und Paddler wissen, dass sie die Schleusen auf der Strecke zwischen Berlin und Neustrelitz nur bis 18 Uhr passieren können. "Also aus der Erfahrung heraus gibt es gerade zum Beispiel in Mirow, Diemitz oder Strasen Wartezeiten von bis drei Stunden oder vier Stunden, je nach Tageszeit und Andrang", weiß auch Norbert Gritzka vom zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Oder-Havel. In den Vorjahren waren die Schleusen in der Saison bis 21 Uhr geöffnet.

Reiseanbieter nimmt Aufgabe an

Nun hat sich der Reiseanbieter "Kuhnle Tours" aus Rechlin bem WSA Oder-Havel gemeldet und angeboten, Schleusenwärter zu suchen, auszubilden und saisonbedingt einzustellen. Wenn das WSA das Angebot wirtschaftlich akzeptiert, könnte bereits in der nächsten Woche die Ausbildung der künftigen Schleusenwärter starten. "Es sind alle willkommen, die 18 Jahre alt sind und einigermaßen schwimmen können, und sich das zutrauen an einer Schleuse die Boote reinzuwinken. Die Lichtsignale zu bedienen, die Schleusentore zu öffen und zu schließen und den Wasserstand zu regulieren", erklärt Dagmar Kuhnle die Voraussetzungen für den Job an der Schleuse.

Möglicherweise ab Mitte Juni längere Öffnungszeiten

Für sechs Schleusen werden laut Kuhnle Tours-Geschäftsführerin Dagmar Kuhnle zwischen 20 und 30 Arbeitskräfte im Schichtdienst gebraucht. Inzwischen haben sich jeweils zehn Interessierte bei Kuhnle und beim WSA Oder-Havel gemeldet. Sollte das WSA dem Angebot der Firma aus Rechlin zustimmen, könnten die Schleusen somit voraussichtlich bald im Schichtdienst betrieben werden. Dann wären bereits ab Mitte Juni wieder Öffnungszeiten von 7 bis 21 Uhr möglich. Noch offen ist jedoch dem WSA zufolge die Frage der Bezahlung. Eine Enstscheidung dazu soll am Montag fallen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 01.06.2024 | 09:00 Uhr

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