Lila Bäcker schließt alle Filialen
Zum 1. Februar sollen alle noch verbliebenen Filialen der insolventen Backkette Lila Bäcker geschlossen werden. Davon sind dem Insolvenzverwalter zufolge 900 Mitarbeitende betroffen.
Die Entscheidung trifft vor allem die 900 Mitarbeitenden des Filialnetzes, der Logistik und der Verwaltung der Backkette Lila Bäcker in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Am Freitag teilte das Unternehmen mit, dass zum 1. Februar alle noch verbliebenen Filialen geschlossen werden.
Finanzierung nicht hinreichend belegt
Der einzige verbliebene Interessent habe seine Finanzierung nicht hinreichend belegen können und formelle Anforderungen nicht erfüllt. Die Banken hätten daher eine weitere Finanzierung des defizitären Geschäftsbetriebes abgelehnt. Deshalb habe der Gläubigerausschuss entschieden, die Betriebsfortführung zu beenden. Am 26. Januar sollen in Pasewalk die letzten Brote und Brötchen gebacken werden. Ab dem 29. Januar sollen die Filialen geschlossen bleiben.
Suche für Mäkelbörger KuchenManufaktur wird fortgesetzt
Der Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff teilte auf einer digitalen Mitarbeiterversammlung mit, dass für die Mäkelbörger KuchenManufaktur in Neubrandenburg weiterhin Investoren gesucht würden. Das Unternehmen bestätigte das: "Berechtigte Hoffnung besteht für die Mäkelbörger KuchenManufaktur, die wir in der Insolvenz fortführen."
Möglicherweise rund 90 weitere Schließungen in MV
Im Oktober hatte die Backkette ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Dezember sei der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen, hieß es zu Jahresbeginn. Zuletzt hatte das Unternehmen zum Jahresanfang angekündigt, noch mit 160 Filialen und Cafés in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg weitermachen zu wollen - davon 91 im Nordosten. Diese Ankündigung wurde nun revidiert - jedoch dürften sich dem Unternehmen zufolge Wettbewerber für einige Filialen interessieren. Hier wolle man vermitteln und bei der Erhaltung möglichst vieler Arbeitsplätze helfen, erklärte Graf Brockdorff.
Bäckerei zuvor nur durch Bürgschaft gerettet
Die Backkette hat schon lange mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet, war ebr dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu gestartet. Der erneuten Pleite wegen musste daher nun auch das Land in die Tasche greifen und 14,4 Millionen Euro an die Banken zahlen.