Landkreis Rostock: Wasdower Wald wurde zwangsversteigert
Der Wasdower Wald im Trebeltal wechselt für 600.000 Euro den Eigentümer. Mit dieser Entscheidung verliert das Gebiet den Status Nationales Naturerbe. Den Zuschlag hat eine bisherige Miteigentümerin erhalten.
Vor dem Amtsgericht Güstrow kam heute das Waldstück Wasdow zwischen Dargun und Gnoien unter den Hammer. Die jetzige alleinige Besitzerin Adelheid Ruhm hatte die Zwangsversteigerung erwirkt. Sie hat mit ihrem Mann Mario Ruhm zwei Forstunternehmen und war bereits eine von mehr als zehn Miteigentümern des Waldes. Bei dem Termin am Amtsgericht hat sich Ruhm gegen mehrere Interessenten mit dem Gebot von 600.000 Euro durchgesetzt. Weil dem Ehepaar angrenzende Flächen gehören, besitzen sie jetzt einen Eigenjagdbezirk.
"Wilde Wasdow" verliert Status
Mit der Zwangsversteigerung verliert der Wald seinen Status Nationales Naturerbe. "Ein bestürzendes Ergebnis, das wir erst einmal verdauen müssen. Der Wald wurde für eine Summe deutlich über dem Verkehrswert versteigert, die für die Succow Stiftung finanziell und moralisch nicht tragbar war", so die Stiftung. Das Gebiet soll laut Gutachten 329.000 Euro wert sein. Was nun aus dem beheimateten Schreiadler wird, sei ungewiss.
Stiftung sammelte Spenden
Der knapp 40 Hektar große Wald mit unter anderem Buchen und Eichen besteht nach Stiftungsangaben seit mindestens 400 Jahren. Die Stiftung hat als Teileigentümer seit 2011 das Waldstück betreut und sich für eine ungestörte Entwicklung eingesetzt. Um mitbieten zu können, wurde mit der Aktion "Waldretter gesucht!" Spenden gesammelt. Eine klare Grundstücksverteilung der drei Flurstücke gab es bis zum heutigen Gerichtstermin nicht.