Joachim Gauck erhält Freiheitspreis der Medien
Der Freiheitspreis der Medien geht in diesem Jahr an den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Er werde für seinen unermüdlichen Einsatz für Demokratie und Freiheit ausgezeichnet, hieß es.
Der in Rostock geborene Joachim Gauck wird mit dem Freiheitspreis der Medien ausgezeichnet. Die Jury würdigte Gauck als demnach als "Visionär und entschiedenen Verfechter unserer freien Welt". Der 85-Jährige widme sein Leben der Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie. Gauck, der als Theologe und Pastor in der Hansestadt maßgeblich an der friedlichen Revolution mitgewirkt hat, soll die Auszeichnung am 7. Mai verliehen werden. "Als Bundespräsident prägte der evangelische Theologe gesellschaftliche Debatten - und prägt sie bis heute", heißt es in der Jurybegründung außerdem.
Erster Ostdeutscher Bundespräsident
Gauck gilt als Freiheitskämpfer, Aufklärer, Mahner und Versöhner und wird parteiübergreifend von Politikern und Bürgern geschätzt. Für die meisten ist der Name Joachim Gauck außerdem untrennbar mit der Aufarbeitung des DDR-Unrechtsregimes verbunden. Sein Engagement führte 1991 dazu, dass Gauck zum ersten Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR gemacht wurde. Nach ihm benannte der Volksmund deshalb die Behörde, die sich um die Verwaltung und Auswertung der Stasi-Unterlagen kümmerte.
Gauck steht für die Aufarbeitung des DDR-Unrechtsregimes
Als Sohn eines Seemanns wurde er am 24. Januar 1940 in Rostock geboren. Seine Familie bekam einige Jahre später den Stalinismus der frühen DDR-Jahre zu spüren: 1951 wurde sein Vater als angeblicher Spion für vier Jahre nach Sibirien verschleppt - für Gauck das einschneidende Erlebnis, das ihn zur Politik führte. "In einer Welt der Ja-Sager musste es die geben, die es wagten, Nein zu sagen oder wenigstens 'Nein zu tun'", erklärte er einmal.
Für Persönlichkeiten, die sich für Demokratie einsetzen
Der Freiheitspreis der Medien zeichnet seit 2014 Persönlichkeiten aus, die sich "in besonderer Weise für die freie Meinungsäußerung, den politischen Dialog und die Demokratie einsetzen." Im vergangenen Jahr ging der Preis posthum an Kremlkritiker Alexej Nawalny und seine Witwe Julia Nawalnaja, in den Vorjahren wurden bereits der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj oder auch der frühere EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ausgezeichnet. Die Verleihung findet auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am 7. Mai in Gmund am Tegernsee statt.
