"Housing First": Bald Wohnungen für Obdachlose in Rostock?
Der Sozialausschuss der Rostocker Stadtvertretung empfiehlt, Wohnungen für Obdachlose bereitzustellen. Das Konzept heißt "Housing First" und soll die Zahl der Obdachlosen in der Hansestadt senken.
"Housing First" heißt das Konzept, dass langfristig dazu beitragen soll, die Zahl von obdachlosen Menschen in Rostock zu senken. Die Idee: Wohnungslosen eine Wohnung geben, zunächst, ohne Bedingungen - wie etwa Drogenabstinenz oder die Inanspruchnahme eines Betreuungsangebots - daran zu knüpfen. Ein entsprechender Antrag wurde vom Sozialausschuss der Rostocker Stadtvertretung mehrheitlich beschlossen. Er sieht unter anderem vor, dass dafür im gesamten Stadtgebiet passende Räume gesucht werden, sowohl aus dem städtischen Besitz, als auch von privaten Eigentümern.
Entscheidung Ende April
Nach der mehrheitlich beschlossenen Empfehlung des Sozialausschusses wird die Bürgerschaft bei ihrer Sitzung Ende des Monats über den Antrag entscheiden. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich die Stadtverwaltung offen für das Konzept "Housing First". Sie verwies aber auch auf Schwierigkeiten, wie etwa den angespannten Wohnungmarkt in Rostock.
Konzept aus den USA
Der in Nordrhein-Westfalen gegründete "housing first fonds" schreibt, dass das Konzept "Housing First" Anfang der 90er Jahre in den USA entwickelt wurde. Dort werde es seither schon in einigen Städten erfolgreich praktiziert. Auf seiner Website fasst der housing first fonds die acht Grundprinzipien des Konzepts zusammen - zum Beispiel das Wohnen als Menschenrecht oder die Trennung von Wohnen und Betreuung - und gibt weitere Informationen, etwa zum Erfolg in den USA und Europa.