Wolf im Wildpark. © dpa Bildfunk Foto: Carsten Rehder
Wolf im Wildpark. © dpa Bildfunk Foto: Carsten Rehder
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AUDIO: Herdenschutztag in Grimmen - Informationstag klärt über Schutzmöglichkeiten auf (1 Min)

Herdenschutztag: "Wolf muss ins Jagdrecht"

Stand: 15.04.2023 09:56 Uhr

Wie Weidetiere vor dem Wolf geschützt werden können, darum geht es beim Herdenschutztag in Splietsdorf bei Grimmen. Der Landesbauernverband fordert ein härteres Vorgehen gegen "Problemwölfe".

Die Halter von Schafen, Ziegen und Rindern in Mecklenburg-Vorpommern beklagen anhaltend Verluste durch Wolfsattacken. Das bislang streng geschützte Raubtier müsse ins Jagdrecht aufgenommen werden, forderte der Vizepräsident des Landesbauernverbandes nun erneut. "Die Entscheidungskette für die Entnahme sogenannter Problemwölfe muss kürzer werden, damit wir die Weidetierhaltung mit all ihren positiven Effekten für die Biodiversität erhalten können", so Manfred Leberecht anlässlich des Herdenschutztags in Splietsdorf bei Grimmen (Landkreis Vorpommern-Rügen).

Informationstag klärt über Schutzmöglichkeiten auf

Beim Herdenschutztag richten sich Fachleute mit praktischen Tipps an Weidetierhalter - vor allem an Landwirte im Nebenerwerb und Hobbyhalter. Es geht vor allem darum, wie wolfsabweisende Zäune gebaut und unterhalten werden können. Vor Ort sind Zäune aus verschiedenen Materialien zur Besichtigung aufgebaut. Erklärt wird auch, wie Fördermittel für den Herdenschutz beantragt werden. Zu diesem Informationstag haben der Landesschaf- und Ziegenzuchtverband, der Bauernverband und die Agrarberatung des Landes eingeladen.

2023 bereits 150.000 Euro Fördergelder ausgeschüttet

Im Vorjahr hatten die zuständigen Behörden landesweit 83 Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere registriert. Dabei wurden 293 Tiere getötet und 97 verletzt. Das Wolfsmonitoring des Landes listet seit Jahresbeginn fünf weitere Fälle mit 35 getöteten Tieren auf. Das Land gleicht Schäden durch Wolfsrisse finanziell aus. Laut Agrarministerium stehen dafür in diesem Jahr insgesamt 700.000 Euro bereit. Seit dem Start des Förderprogramms im Jahr 2013 seien mehr als 2,3 Millionen Euro bewilligt worden, in diesem Jahr bereits 150.000 Euro. Die Anträge seien vor allem von Schafhaltern gestellt worden, vereinzelt aber auch von Mutterkuhbetrieben und Pferdezüchtern, da Wölfe auch Kälber und Fohlen angriffen.

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Bislang ist der Wolf, der in Deutschland lange Zeit ausgerottet war und erst seit etwa 20 Jahren wieder heimisch wird, streng geschützt. Er darf nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen gejagt werden - laut Agrar- und Umweltministerium in Schwerin nur dann, wenn das Tier nachweislich wiederholt Nutztiere gerissen hat. Bislang sei im Nordosten eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss erteilt worden.

In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der Wolfsrudel innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt. Dem landesweiten Wolfsmonitoring zufolge gab es im Vorjahr 18 Rudel und sechs Wolfspaare in Mecklenburg-Vorpommern. Hinzu kamen vier Einzeltiere. Wie viele Welpen hinzukamen, ist nicht bekannt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 15.04.2023 | 10:00 Uhr

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