Greifswalder verteilen 70.000 Euro aus Bürgerbudget an Vereine
In Greifswald hat die Bevölkerung abgestimmt, an wen 70.000 Euro aus einem sogenannten Bürgerbudget verteilt werden sollen. Von den Extra-Fördergeldern der Stadt profitieren acht Vereine.
Zum ersten Mal haben die Greifswalderinnen und Greifswalder über ein sogenanntes Bürgerbudget entscheiden können. Nach der Auszählung am späten Donnerstag steht fest, dass die von der Stadt zur Verfügung gestellten 70.000 Euro an acht Vereine gehen. Mit 3.077 Stimmen landete ein Vorhaben des Greifswalder Tierparkvereins auf Platz 1. Er will mit 15.000 Euro eine Freianlage für die Frettchen bauen. Das Projekt "Kinder lernen Schwimmen" der DLRG Greifswald bekam 2.768 Stimmen. Der Verein hat dafür 3.384 Euro beantragt. Für Kreativ- und Entspannungsangebote für krebskranke Frauen stimmten 1.697 Greifswalderinnen und Greifswalder. Der Förderverein für krebskranke Frauen wird mit 3.000 Euro unterstützt.
Zuschüsse für Werkstatt und für Kleingartenverein
Der Greifswalder Museumshafenverein bekommt 10.000 Euro für die Sanierung der Toiletten. Der Kinderschutzbund Greifswald kann mit 12.000 Euro eine Reparaturwerkstatt im Stadtteil Schönwalde ausstatten und der Verein "Greifenpower" darf für 8.776 Euro Trainingsgeräte für gehbehinderte Sportlerinnen und Rollstuhlfahrerinnen anschaffen. Der Evangelische Schulverein Martinschule erhält 10.000 Euro, um inklusiven Wassersport anbieten zu können. Außerdem wird der Kleingartenverein Einigkeit Greifswald mit 7.500 Euro gefördert. Er will mehrere Wege sanieren. Damit war nach Angaben der Stadt das Bürgerbudget ausgeschöpft. Zwei der vorgeschlagenen Projekte hatten zwar mehr Stimmen als der Kleingartenverein erhalten, aber es war nicht mehr genug Geld für ihre deutlich teureren Vorhaben im Topf.
Briefwähler konnten nicht abstimmen
Insgesamt wurden im Frühjahr 43 Projekte vorgeschlagen. Abgestimmt wurde zusammen mit den Kommunal- und Europoawahlen am 9. Juni. Nach der Abstimmung gab es Kritik, weil Briefwähler sich an der Abstimmung nicht beteiligen konnten. Die Stadt rechtfertigt das mit den hohen rechtlichen Anforderungen an die anderen Wahlen. Deswegen sei es nicht möglich gewesen, die Unterlagen für den "Tag der Entscheidung" mit den Briefwahlunterlagen zu verschicken. Das Ergebnis sei trotzdem gültig.