Grand Hotel sperrt Spaziergänger aus
Rasende Radfahrer, Massenandrang und aufdringliche Spaziergänger - als schließlich Mitarbeiter angepöbelt wurden, habe die Hotel-Leitung am vergangenen Wochenende die Notbremse ziehen müssen. Mit dieser Begründung ist der Stichweg zum Strand über das Gelände des Grand Hotel Heiligendamm wieder geschlossen worden. Wie die Betreiber am Montag mitteilten, sei der ursprünglich bis Pfingsten laufende Test vorzeitig beendet worden, um Stornierungen von Gästen vorzubeugen.
Wem gehört der Weg zum Strand?
Viele reguläre Hotelgäste hätten sich vom Andrang der Massen gestört gefühlt, es habe zahlreiche Beschwerden gegeben, so eine Hotel-Sprecherin. Damit geht der jahrelange Streit zwischen der Stadt Bad Doberan und dem Hotel in eine neue Runde. Die Stadtverwaltung drängt auf einen öffentlichen Weg direkt vom Molli-Bahnhof zum Strand. Das Luxus-Hotel beharrt auf der Schließung des Weges - zum Schutz seiner auf Ruhe bedachten Gäste.
Bad Doberan will weiter verhandeln
Bad Doberans Bürgermeister Thorsten Semrau (parteilos) bedauerte die Entscheidung in einer ersten Reaktion. Semrau akzeptierte die Begründung, regte jedoch eine erneute Mediation an. Es sei an der Zeit für einen geführten Weg durch das Hotelgelände in gegenseitigem Einvernehmen.
Zankapfel Strandzugang
Zu DDR-Zeiten war das Gelände frei zugänglich, nach Eröffnung des Hotels blieb es zunächst so. Die 2006 durchgesetzte Schließung des Areals für Nicht-Hotelgäste war der große Zankapfel zwischen den Investoren und der Gemeinde Bad Doberan. Nach der gut sieben Jahren dauernden Schließung wollten die neuen Betreiber um den Wirtschaftsprüfer Paul Morzynski einen Probelauf starten. Er hatte das insolvente Hotel im August 2013 übernommen. 2007 hatten sich in dem Ostseebad Heiligendamm beim G8-Gipfeltreffen Staatschefs und Demonstranten gegenüber gestanden. Eine mögliche Wiederholung war erst im Januar abgelehnt worden.