Geständnis nach "Deal" im Missbrauchsprozess
Im Zuge eines sogenannten Deals hat ein 47-Jähriger am Landgericht Schwerin gestanden, die zehnjährige Freundin seiner Tochter missbraucht zu haben. Für das Geständnis war mit dem Mann ein Strafrahmen zwischen dreieinhalb Jahren und drei Jahren und neun Monaten vereinbart worden, hieß es. Laut Anklage soll er von Sommer bis Oktober 2014 das Mädchen sechs Mal missbraucht haben.
An Badeseen an Mädchen vergangen
Die Taten soll er unter anderem an Badeseen in Schwerin und Umgebung begangen haben. Die Fälle kamen ans Tageslicht, nachdem sich das Mädchen seiner Mutter anvertraut hatte und diese Anzeige erstattete. Der Mann wurde wegen mehrfachen, teils schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagt. Vor Gericht bestritt er zunächst die Vorwürfe sexueller Handlungen, sondern gab lediglich zu, mit dem Mädchen an Strände gefahren zu sein.
Andeutungen in Brief an Tochter
Die Aussicht auf den vereinbarten Strafrahmen führte offenbar jedoch zu dem Sinneswandel, der der mittlerweile Elfjährigen die Aussage vor Gericht erspart. Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht konfrontierten den Angeklagten nach Angaben eines Gerichtssprechers in einem Rechtsgespräch mit einem Brief, den er aus der Untersuchungshaft an seine Tochter verfasst hatte. Darin habe er Andeutungen gemacht, die sich mit den Vorwürfen aus der Anklage deckten. Der Prozess soll am Mittwoch mit der Vernehmung weiterer Zeugen, darunter der Mutter des Kindes, fortgesetzt werden. Voraussichtlich am 24. August soll das Urteil verkündet werden.