Geldtransporter-Überfall: Bis zu 10.000 Euro für Hinweise
Fünf Monate nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter bei Gützkow (Vorpommern-Greifswald) haben die Ermittler potenziellen Hinweisgebern eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro in Aussicht gestellt.
Unbekannte hatten am 2. März einen Geldtransporter auf der A20 bei Gützkow überfallen. Die flüchtigen Täter erbeuteten bei dem bewaffneten Überfall insgesamt 3,1 Millionen Euro, wie die Polizei in Neubrandenburg zuvor mitgeteilt hatte. Am Dienstag gaben die Ermittler bekannt, dass Hinweise oder Beweismittel, die die Ermittlungen erheblich fördern, bei Überführung der Täter mit einer Geldsumme von bis zu 10.000 Euro belohnt werden.
Verdächtiger in Untersuchungshaft
Grundsätzlich sei jeder Hinweis hilfreich, der dazu beitrage, die Beschuldigten zu finden und Anklage zu erheben, so Martin Cloppenburg, Leitender Oberstaatsanwalt in Stralsund. Mit der Belohnung von bis zu 10.000 Euro erhoffen sich die Ermittler vor allem Hinweise aus dem Milieu der organisierten Bandenkriminalität. Ein Tatverdächtiger sitzt ja bereits in Untersuchungshaft. Er sei in Niedersachsen mit anderen Komplizen wenige Wochen nach dem Überfall gefasst worden. Dadurch hätten sich laut Cloppenburg weitere Ermittlungsansätze ergeben. Informationen, die auf den Remmo-Clan hinweisen, wollte die Staatsanwaltschaft weder bestätigen, noch dementieren. Bei dem professionell geplanten Überfall am 2. März auf der A 20 bei Gützkow hatten die Täter 3,1 Millionen Euro erbeutet. Auch über die Fernsehsendung Aktenzeichen XY ungelöst wollen die Ermittler neue Hinweise erhalten. Über den Fall wird am Mittwoch berichtet.
Mitarbeiter mit "Todesangst"
Zum Zeitpunkt des Überfalls befanden sich zwei erfahrene Mitarbeiter im Geldtransporter. Mit der Hilfe von zwei Fahrzeugen stoppten die Täter den Transporter und machten eine Flucht unmöglich. Um die Identifikation der Täter zu erschweren, beschmierten die Täter den Geldtransporter mit dunkler Farbe.
"Ich sah eine vermummte Person und da realisierte ich, dass es ein Überfall war. Es knallte mehrfach. In diesem Moment bekam ich Todesangst." Insasse des Geldtransporters
Laut Polizeiberichten schossen die Täter mehrfach mit Sturmgewehren auf den Geldtransporter. Sie öffneten mit speziellem Werkzeug den Geldtransporter und konnten so auf die Millionen zugreifen. Anschließend wurde das Fahrzeug ohne Rücksicht auf die Insassen angezündet. Bei dem Überfall wurde niemand körperlich verletzt. Jedoch ist einer der Fahrer bis heute aufgrund der Ereignisse nicht arbeitsfähig.
Hoffnung auf Hinweise von Vermietern
Ermittlungsergebnisse zeigen, dass sich die Täter vor und nach dem Überfall in verschiedenen Ferienwohnungen und Wohnungen für Monteure in Niedersachsen versteckt haben. Zur Anmietung oder Anfrage dieser Unterkünfte wurden gestohlene Ausweise verwendet. Die Polizei hofft auf Hinweise von Vermietern aus Niedersachsen, wo sich die Tatverdächtigen im März als Monteure eingemietet haben. Zudem wird ein Zusammenhang mit einem ähnlichen Überfall im Januar bei Potsdam geprüft.