Gedenken in MV an die Reichspogromnacht vor 85 Jahren
Mecklenburg-Vorpommern erinnert an die anti-jüdischen Pogrome der Nationalsozialisten vor 85 Jahren. Es wird landesweit zahlreiche Gedenkveranstaltungen geben.
An vielen Orten in Mecklenburg-Vorpommern wird heute an die Pogrome 1938 erinnert - auch vor dem Hintergrund des Angriffs der Hamas auf Israel. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Rosov in Rostock lobt in diesem Zusammenhang die Solidarität Deutschlands. Es gebe viele Hilfs- und Unterstützungsangebote aus der Politik, von der Polizei und der Gesellschaft.
Jüdische Gemeinden in Sorge
Die Welle sei ziemlich groß und spürbar, so Rosov. Das Gedenken an die Pogromnacht sei aber in diesem Jahr anders und die Stimmung in der Jüdischen Gemeinde nicht gut. Zugleich würden auch Schulklassen ihre Besuche Absagen, die die Jüdische Gemeinde besuchen wollten. Als Begründung heiße es, die Eltern hätten Angst. Die Jüdische Gemeinde in Rostock zählt rund 520 Mitglieder.
Landtag erinnert an Opfer der NS-Judenverfolgung
Der Landtag in Schwerin will den heutigen Tag nutzen, um Solidarität mit Israel und dem jüdischen Leben allgemein zu zeigen. Veranstaltungen in Gedenken an die NS-Pogromnacht vor 85 Jahren gibt es außerdem in Greifswald, Güstrow, Neubrandenburg und Rostock.
Plünderungen und Zerstörung
1938 sind neben der Synagoge in Schwerin auch Gotteshäuser in Rostock, Neubrandenburg, Parchim, Güstrow, Alt-Strelitz und Teterow verwüstet worden. In zahlreichen Städten demolierten Kommandos der nationalsozialistischen Parteimiliz SA außerdem Geschäfte und Wohnungen von Juden.