GDL-Streik läuft: Diese Züge in MV fahren trotzdem

Stand: 24.01.2024 20:38 Uhr

Wegen des angekündigten Streiks der Lokführer kommt es in Mecklenburg-Vorpommern zu massiven Einschränkungen im Bahnverkehr. Die Lokführer-Gewerkschaft (GDL) hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, die Arbeit im Personen- und Güterverkehr bis Montagabend niederzulegen.

Seit Mittwochfrüh kommt es für Pendler und Bahnreisende im Personenverkehr zu massiven Einschränkungen. Laut GDL soll der Streik bis zum Montagabend, also insgesamt sechs Tage andauern. Nach Angaben der Deutschen Bahn wirkt sich der sechstägige Streik in Mecklenburg-Vorpommern auf den Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr aus. Der vorläufige Notfallfahrplan deckt nur ein sehr begrenztes Angebot ab, die Bahn rät Reisenden und Pendlern, nicht notwendige geplante Reisen möglichst zu verschieben.

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Der Notfallfahrplan für Mecklenburg-Vorpommern

Für folgende Bahnverbindungen hat die Deutsche Bahn vereinzelt Verbindungen oder Alternativen angekündigt:

  • RE1 - zwischen Hamburg und Rostock, beziehungsweise Hamburg und Schwerin (als Alternative zwischen Rostock und Schwerin können der RB11 zwischen Rostock und Wismar sowie der RE8 zwischen Wismar und Schwerin genutzt werden) - alle zwei bis drei Stunden fährt hier ein Zug
  • RE3 - zwischen Angermünde/Eberswalde und Berlin, einzelne Züge auch von oder bis Stralsund (Alternative: RE10 zwischen Stralsund und Pasewalk)                      
  • RE5 - zwischen Rostock bzw. Neustrelitz und Oranienburg bzw. Berlin Hbf
  • RE7 - kein Zugverkehr, Alternative: RE10 zwischen Stralsund und Pasewalk
  • RB11 - alle Züge fahren vsl. planmäßig
  • RB12 - alle Züge fahren vsl. planmäßig
  • RB17/18 - kein Zugverkehr, Alternative: RE8 zwischen Wismar und Ludwigslust (-Berlin)

Bahn richtet vereinzelt Ersatzbusse ein

Laut vorläufigem Notfallfahrplan der Bahn für MV sollen außerdem Ersatzbusse auf folgenden Linien eingesetzt werden:

  • RE3 - zwischen Pasewalk und Angermünde/Eberswalde (Brandenburg)
  • RE5 - zwischen Stralsund und Neustrelitz

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Auch S-Bahn-Verkehr in Rostock betroffen

In Rostock ist außerdem der S-Bahn-Verkehr betroffen, Ersatzbusse werden dort nicht eingesetzt. Die Bahn empfiehlt auf Busse und Tramlinien der RSAG auszuweichen. Auch andernorts werden laut Bahn alle Verbindungen ersatzlos gestrichen. Betroffen sind vor allem der Zugverkehr auf der Insel Usedom (RB23/ RB24), S-Bahnverbindungen nach und aus Warnemünde (S1) sowie zwischen Rostock, Laage und Güstrow (S3) und Verbindungen zwischen Velgast und Barth (RB25).

  • RE4 - Lübeck - Bad Kleinen - Neubrandenburg - Pasewalk - Szczecin/Ueckermünde
  • RB23/RB24 - Insel Usedom
  • RB25 - Velgast - Barth
  • S1 - Warnemünde - Rostock, Alternative Busse und Bahnen der RSAG
  • S2 - zwischen Rostock und Güstrow über Schwaan
  • S3 -  Rostock - Laage - Güstrow

ODEG: "Grundsätzlich fahren wir"

Nicht direkt betroffen von dem Streik sind die Regionalzüge der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG). "Grundsätzlich fahren wir", sagte eine Sprecherin am Montag. Sollten aber Stellwerksmitarbeiter streiken, könne dies auch Auswirkungen auf die Bahnreisenden mit der ODEG haben, hieß es.

Auswirkungen auf Güterverkehr in MV

Der Streik hat auch auf den Güterverkehr in Mecklenburg-Vorpommern direkte Auswirkungen. Im Überseehafen in Rostock fällt mehr als ein Drittel des Umschlags des Güterverkehrs von MV nach Skandinavien aus. LKW-Trailer, die normalerweise auf Züge verladen werden, müssen jetzt gelagert werden. Das betrifft in den nächsten Tagen mehr als 1.300 LKW-Trailer, schätzt das Hafenumschlagsunternehmen Euroports. Betroffen ist auch der Wismarer Holzverarbeiter Egger. Hier hat man nach der Streikankündigung die Verladung ausgesetzt. Wichtige Materialien, die in Schwesterwerken zur Weiterverarbeitung benötigt würden, könnten jetzt nicht transportiert werden. Egger versucht, einen Teil jetzt mit Lastkraftwagen zu bedienen.

Bahn macht GDL schwere Vorwürfe

Der angekündigte Streik ist der vierte im laufenden Tarifkonflikt. DB-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte am Freitag, dass die GDL Streiks nicht als letztes Mittel einsetze, sondern als Mittel der Selbstinszenierung. Die Bahn hatte am Freitag ein Angebot vorgelegt, das 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere fünf Prozent mehr ab April 2025 sowie eine Inflationsausgleichsprämie mit einer Laufzeit von 32 Monaten vorsieht. Lokführern und Zugbegleitern bietet die Bahn darüber hinaus an, ab dem 1. Januar 2026 die Arbeitszeit bei gleichem Gehalt von 38 auf 37 Stunden zu reduzieren. Die GDL fordert hingegen eine schrittweise Absenkung der Wochenarbeitszeit im Schichtdienst von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Außerdem will die GDL auch für Fahrdienstleiter eine Tarifeinigung erreichen. Das lehnt die Bahn ab.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 24.01.2024 | 19:30 Uhr

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