Extremes Wetter: Der Mai in Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern hat im Mai die meisten Sonnenstunden aller Bundesländer eingefahren. Mehr als 280 Stunden war die Sonne zu sehen. Der Mai 2024 könnte zudem der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden.
Die 280 Mai-Sonnenstunden in diesem Jahr waren deutlich mehr als das vieljährige Mittel von 236 Stunden, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag mitteilte. Der letzte Monat des meteorologischen Frühlings präsentierte sich in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt deutlich zu warm - und zeitweise auch viel zu nass. Die durchschnittliche Temperatur betrug 15,3 Grad. Das ist der drittwärmste Mai in MV seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - mit einer Abweichung von 3,4 Grad zum Mittelwert des Referenzzeitraums 1961 bis 1990.
Die zunächst länger andauernde Trockenheit endete am 22. Mai mit Starkregenfällen. Das führte zu einer Niederschlagsmenge im gesamten Monat von 80 Litern je Quadratmeter (Mittelwert: 51 l/m²).
Frühling 2024 mit Spitzenwerten in MV
Auch die Temperaturen im Frühjahr 2024 insgesamt erreichten in Mecklenburg-Vorpommern mit 10,5 Grad Celsius einen neuen Spitzenwert (Mittelwert: 7,1 Grad Celsius). Schon der März war rekordwarm. Die Sonne zeigte sich im Frühjahr für 555 Stunden (Mittelwert: 516 Stunden). Dennoch kam es im Mai auch zu heftigen Regengüssen: In der Fläche regnete es rund 162 Liter pro Quadratmeter (Mittelwert: 134 l/m²). Dabei gab es deutliche regionale Unterschiede in der Region. Während in der westlichen Mecklenburgischen Seenplatte teilweise über 200 l/m² gemessen wurden, kamen auf Rügen und in der Pommerschen Bucht örtlich keine 100 l/m² zusammen. Eine Gefahrenlage für die kommenden Tage attestiert Umweltminister Till Backhaus (SPD) aber nicht: "Ich habe mich zu dieser Frage mit meinen Hydrologen verständigt. Eine Hochwasser-Gefahrenlage ist für die Elbe oder andere größere Fließgewässer in den kommenden Tagen nicht zu erwarten."
Folgen des Klimawandels: Wärmstes Frühjahr in Deutschland seit Messbeginn
Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. "Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden. Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war", sagte Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Hinzu kamen regional reichlich Extremniederschläge, vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen meldet.