Erleichterung in Rostock: Galeria Karstadt Kaufhof-Filiale bleibt

Stand: 17.03.2023 12:00 Uhr

Erleichterung für 150 Mitarbeiter und zahlreiche Kunden in Rostock: Die Galeria Karstadt Kaufhof-Filiale in der Hansestadt bleibt erhalten. Oberbürgermeisterin Kröger sprach von einem guten Tag für Rostock.

Noch am Montagnachmittag wurden rund 150 Angestellte des Galeria Karstadt Kaufhof-Warnehauses in Rostock über die baldige Schließung ihrer Filiale informiert. Doch dann überraschte der Konzern mit der Ankündigung, an fünf Standorten eine Ausnahme zu machen. Darunter ist auch das Haus in Rostock.

Rostocks OB Kröger: "Standort ist gesichert"

Die Kehrtwende des Konzerns löste in der Stadt Freude aus. "Jetzt ist der Standort gesichert", sagte Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) bei NDR MV Live. Die Beschäftigten hätten nun erst einmal Gewissheit, dass sie ihren Arbeitsplatz behalten können. "Und wir wissen als Stadt, dass Galeria im Herzen unserer Stadt erhalten bleibt. Wir waren und sind mit dem Management in einem engen Austausch und diese Beziehung werden wir nun pflegen", so Kröger weiter. Auch Bert Stach, ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter Handel im Norden, begrüßte die Entscheidung des Konzerns.

Vermieter machen Zugeständnisse

Galeria hatte am Montag angekündigt, 52 der zuletzt noch 192 Warenhäuser zu schließen. Auch tausende Arbeitsplätze sollen im Zuge des laufenden Insolvenzverfahrens gestrichen werden. Dank weiterer Zugeständnisse der Vermieter könnten einige Häuser nun doch weiter geöffnet bleiben. Außer der Rostocker Filiale bleiben nach Angaben eines Unternehmenssprecher am Donnerstag auch die Filialen in Bayreuth, Erlangen, Oldenburg und Leipzig erhalten.

Weitere Informationen
Blick auf die Galeria Kaufhof Filiale in Braunschweig. © picture alliance/imageBROKER | Thomas Robbin Foto: Thomas Robbin

Galeria-Erhalt in Oldenburg: Auch andere Standorte hoffen weiter

In Braunschweig laufen weitere Verhandlungen. Ver.di hat für Samstag zu Protesten in der Stadt aufgerufen. mehr

Stammhaus in Wismar bleibt ebenfalls erhalten

Das Stammhaus in Wismar bleibt ebenfalls bestehen. Schließen muss dagegen der Standort Lübeck. Der Hintergrund für die Schließungen: Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte der Konzern die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland.

Mehr Eigenständigkeit für verbleibende Filialen

Nach den Plänen des Konzerns sollen die verbleibenden 82 Filialen in den kommenden drei Jahren umfassend modernisiert werden. In Zukunft will sich der Konzern bei seinem Angebot vor allem auf die Bereiche Bekleidung, Schönheitspflege und Wohn-Accessoires konzentrieren. Bei der Gestaltung ihres Sortiments sollen die Filialen außerdem mehr Eigenständigkeit erhalten.

Weitere Informationen
Der Schriftzug Galeria Kaufhof prangt über einer Eingangstür des Warenhauses in Rostock. © Jens Büttner/dpa
7 Min

NDR MV Live: Freude in Rostock: Galeria Kaufhof gerettet

Galeria Karstadt Kaufhof wird fünf Warenhäuser weniger schließen als noch zu Wochenbeginn angekündigt. Darunter ist auch das Haus in Rostock. 7 Min

Der Schriftzug Galeria Kaufhof prangt über einer Eingangstür des Warenhauses in Rostock. © Jens Büttner/dpa

Galeria Karstadt Kaufhof: Frust über Schließungspläne im Norden

Bundesweit werden 52 Filialen geschlossen, rund 4.000 Mitarbeitern droht die Kündigung. Die Gewerkschaft ver.di will um jede Filiale kämpfen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 16.03.2023 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Einzelhandel

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Zahlreiche Kerzen stehen zum Gedenken an die Opfer vor dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk

Mutmaßlicher Täter von Magdeburg bereits in Rostock verurteilt

2013 soll Taleb A. wegen der Androhung von Straftaten zu 90 Tagessätzen zu je zehn Euro verurteilt worden sein. mehr