EU-Kandidat Dopp: "Europa macht viel für MV"
Zwei Mal schon trat Jascha Dopp für die Landes-CDU bei der Europawahl an - allerdings nur auf Listenplatz 2 und damit ohne Chancen. Für die Wahl am 9. Juni geht Dopp erstmals als Spitzenkandidat ins Rennen. Der 46-Jährige kann sich angesichts der CDU-Umfragewerte gute Chancen ausrechnen.
Wenn es den Titel "Mister Europa" in Mecklenburg-Vorpommern gäbe, Jascha Dopp - markanter Vollbart, Brille, Seitenscheitel - hätte wohl gute Aussichten ihn zu bekommen. Denn Dopp hat seine Leidenschaft längst zu seinem Beruf gemacht. Er leitet seit knapp acht Jahren das EU-Referat im Europaministerium in Schwerin, war vorher Büroleiter beim langjährigen Innenminister Lorenz Caffier (CDU), hat in der CDU-Landtagsfraktion gearbeitet.
Kandidatur die "Kirsche auf der Torte"
Dopp sagt jetzt: "Ich bin überzeugter Europäer, aber auch Europäer mit Überzeugungen. Europa muss richtig gemacht werden für die Menschen, auch für die Menschen in unserem Land." Und deshalb zieht es den CDU-Kreisvorsitzenden in Schwerin nach Brüssel und Straßburg, seine Kandidatur sei der "logische nächste Schritt" - quasi die Kirsche auf der Torte nach Verwaltungs- und EU-Recht-Ausbildung in Deutschland und Frankreich. Sein Schweriner Parteifreund, der Landtagsabgeordnete Sebastian Ehlers, hält große Stücke auf ihn.
Ehlers: Dopp brennt für Europa
Dopp sei sehr kommunikativ, meint Ehlers, er könne gut zuhören, Menschen auch mitnehmen. Außerdem sei er tief verwurzelt in der Stadt. Und als Vater einer kleinen Tochter wisse er auch, was in Sachen Kita und Schule los sei. "Ein guter Mann", meint Ehlers. Denn Dopp brenne für Europa. Und ganz neben sei er sprachlich sehr talentiert. "Er spricht viel besser Französisch als ich. Was mich ein bisschen ärgert", meint Ehlers augenzwinkernd.
EU sei für MV ein Segen, so Dopp
Auch Englisch ist kein Problem für den Kandidaten - beide Sprachen spricht er fließend, schon als Gymnasiast am Schweriner Fridericianum hat er an Schüleraustauschen teilgenommen. Für Dopp ist klar: Die EU ist vor allem für Mecklenburg-Vorpommern ein Segen, das Land bekomme viel aus Brüssel - nicht nur die Förderung von Spielplätzen. Bei aller Begeisterung für die EU und ihre Vorteile, nicht alles laufe gut, meint Dopp. Er beklagt die große Bürokratie für klein- und mittelständische Unternehmen, die Nachweispflichten auch für die Landwirtschaftsbetriebe würden die oft als erdrückend empfinden.
Nicht nur im "Raumschiff Brüssel oder Straßburg" unterwegs
Die EU, sagt Dopp wie ein alter Polit-Hase, müsse für die Menschen da sein und nicht umgekehrt. Ihm ist klar, dass er persönlich bei einer Wahl ins EU-Parlament weniger für seine Familie da sein wird. Das alles sei aber besprochen, er wolle viel Zeit im Wahlkreis verbringen und nicht nur im Raumschiff Brüssel oder Straßburg. Für sein Hobby - Radfahren - bleibt aber wohl weniger übrig. Das gilt auch für seine andere Passion, das Angeln.
Denn auch seine Tochter sei da richtig begeistert, er genieße die gemeinsamen Angelausflüge beispielsweise an den Pinnower See - sie habe im vergangenen Jahr auch ihren ersten Fisch gefangen. Dopps Tochter wird Ende August eingeschult. Dann will ihr Vater - wenn es gut läuft - EU-Abgeordneter sein, mindestens für die nächsten fünf Jahre.