Dorf Stadt Kreis: Zukunftsplan - Wie die Region Rostock in zehn Jahren aussehen soll
In der Region Rostock wird gerade ein neues Raumentwicklungsprogramm erarbeitet. Es soll ab 2025 gelten und ist in vielen Punkten ein Vorgriff auf Vorgaben, die überall im Land das Leben jedes Einzelnen berühren könnten - durch Themen wie Verkehr, Bauen oder Windenergie.
Der Traum vom Eigenheim im Grünen mit Terrasse, Grillecke, Erdbeerbett und Platz für die Wäscheleine – viele Familien träumen ihn. Doch er könnte mit den neuen Vorgaben des Regionalen Raumentwicklungsprogramms platzen. Grund dafür: Die Bundesregierung will, dass künftig weniger Flächen versiegelt werden. Der Planungsverband trägt dieser Forderung in seinem Entwurf zum neuen Programm Rechnung.
Neue Wohngebiete
Die Vorgabe lautet: Neue Wohngebiete in den zentralen Orten und im Stadt-Umland-Raum Rostock sind flächensparend zu planen. Die beanspruchte Grundstücksfläche darf höchstens das Zweieinhalbfache der Geschossfläche der Wohngebäude betragen. Im Oberzentrum Rostock darf die Fläche höchstens das Zweifache betragen. Oder übersetzt: Ein Haus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche darf auf künftig auf einem 300 Quadratmeter großen Grundstück stehen.
Nicht nur für Rostock
Eine Vorgabe, die so noch nicht im Landesraumentwicklungsprogramm steht. Doch das Wirtschaftsministerium bestätigt auf NDR-Nachfrage, "das Thema Verringerung der Flächenneuinanspruchnahme in der Siedlungsentwicklung" werde auch auf Landesebene diskutiert. "Insofern handelt es sich bei dem Vorgehen des Planungsverbandes der Region Rostock nicht um einen Alleingang." Im Entwurf wird also aktuell sichtbar, was wohl künftig überall in Mecklenburg-Vorpommern gelten wird.
Windvorranggebieten sind neu auszuweisen
Und nicht nur in diesem Punkt: Auch die Pläne, Windvorranggebiete neu auszuweisen oder zu vergrößern, wird auf alle Landkreise deutschlandweit zukommen. Rund um Rostock sind es rund 30 neue Gebiete. Darunter auch, zur Überraschung vieler Touristiker und Einwohner, sogar ein Gebiet auf der Halbinsel Wustrow bei Rerik, zwischen Strand und Naturschutzgebiet. Für die Planer ein notwendiger Schritt. Sie stehen vor der Herausforderung, 2,1 Prozent der Flächen für die Erzeugung von Windenergie auszuweisen. Bislang waren es 0,8 Prozent.
Positive Entwicklung anstoßen
Vor allem gehe es Raumplanern aber darum, positive Entwicklungen anzustoßen, sagt Michael Fengler Leiter des Planungsverbandes Region Rostock: "Die Region Rostock hat die Chance, aus diesen spannenden Zeiten Wertschöpfung, also gut bezahlte Arbeitsplätze, Ansiedlungen, gute Infrastruktur rauszuholen. Und der Vorschlag soll die Weichen dafür stellen."
Wie kann jeder Einzelne Einfluss nehmen
Welche Weichen das sind, welche überraschenden Ideen die Planer für den Tourismus aufgeschrieben haben, wie es in Sachen Photovoltaik, Verkehr, Industrieansiedlung und Landwirtschaft weitergehen soll und wie jeder Einzelne noch Einfluss auf die Pläne nehmen kann, darum geht es im neuen Podcast Dorf-Stadt-Kreis. Zu finden in der ARD Audiothek und in der NDR MV App.