Deutsche ReGas: Inbetriebnahme des LNG-Terminals verschiebt sich
Ursprünglich sollte die Anlage am 1. Dezember in Betrieb gehen. Offenbar rechnet die Deutsche ReGas nicht damit, dass alle notwendigen Genehmigungen bis dahin vorliegen werden. Bislang fehlt dem Unternehmen vor allem die Genehmigung für die Inbetriebnahme des Regasifizierungsschiffes im Industriehafen Lubmins.
Knapp 1.100 Einwendungen bei Behörde eingegangen
Noch bis Montag konnten Einwendungen gegen das geplante Projekt eingebracht werden. Nach Angaben des Umweltministeriums in Schwerin gingen insgesamt 1.099 Einwendungen im Zusammenhang mit dem Genehmigungsverfahren des LNG-Terminals beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) in Stralsund ein - 28 Einzeleinwendungen und 1.071 Sammeleinwendungen.
Kritik an mangelnder Transparenz und Sorge um Umweltauswirkungen
Bürger, Naturschutzverbände und Infrastrukturbetreiber hätten dabei neben politischen Aspekten wie der Besorgnis über Befangenheit, Sicherheitsbedenken und hohe Gaspreise auch Hinweise bezüglich des Genehmigungsverfahrens gegeben. Kritisiert wurde den Angaben zufolge etwa das Ausbleiben einer Umweltverträglichkeitsprüfung, die nicht erfolgte Offenlegung der Antragsunterlagen im Internet sowie Hinweise zu möglichen Umweltauswirkungen.
Backhaus: Gründlichkeit vor Schnelligkeit
"Alle Einwendungen werden selbstverständlich sehr ernst genommen und die beteiligten Behörden werden sich jetzt in den kommenden Tagen eingehend damit beschäftigen", teilte Umweltminister Till Backhaus (SPD) mit. Wie lange die Befassung dauere, sei unklar. Gründlichkeit gehe vor Schnelligkeit, so der Minister weiter. Außerdem komme es darauf an, eine rechtskonforme Entscheidung zu treffen. Die Deutsche ReGas rechne noch im Dezember mit einer Inbetriebnahme, hieß es vom Unternehmen.
BUND: Terminal sollte derzeit nicht genehmigt werden
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht das Terminal als derzeit nicht genehmigungsfähig an. Die vorgelegten Untersuchungen seien nicht ausreichend, um etwa Schäden für das Vogelschutz- und Heringslaichgebiet im Greifswalder Bodden auszuschließen, teilte der Landesverband mit. Die Umweltschutzorganisation wies auf mögliche Beeinträchtigungen in Folge einer Wärmeausbreitung durch Kühlwasser hin. Auch der tägliche Verkehr der 136 Meter langen Tanker, die das LNG von einem größeren Schiff auf der Ostsee durch den flachen Bodden transportieren, sei nicht hinreichend berücksichtigt worden. Zudem gebe es wegen Explosionsgefahren Risiken für Industrieanlagen wie das atomare Zwischenlager in Lubmin. Umweltminister Backhaus (SPD) hatte hingegen bereits, dass das Zwischenlager weit genug entfernt liege.