"Das war Krieg" - Club-Boss entsetzt über Hansa-Fans
Bei Ausschreitungen rund um die Partie zwischen dem SC Paderborn und Hansa Rostock (3:0) wurden zahlreiche Menschen verletzt. Polizeiwagen, Catering-Stände, Sanitäranlagen und Einlasskontrollen sollen stark beschädigt worden sein.
Am Tag nach der 0:3-Niederlage des FC Hansa Rostock trat das sportliche Geschehen in den Hintergrund: Wie die Polizei und der SC Paderborn 07 mitteilten, hatten Rostocker Anhänger schon während des Spiels in ihrem Block Pyrotechnik als Protest gegen einen Investorendeal der Deutschen Fußball Liga gezündet. Dies hatte einen Polizeieinsatz und eine zweimalige Spielunterbrechung zur Folge. Nach der ersten Unterbrechung versammelten sich den Angaben zufolge rund 150 Gästefans und bewarfen die Einsatzkräfte mit Gegenständen. Insgesamt wurden acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte verletzt, eine Polizistin wurde mit einer Schnittverletzung in einem Krankenhaus behandelt. Zudem sollen zwei Polizeiwagen sowie Catering-Stände, Sanitäranlagen und Einlasskontrollen beschädigt worden sein.
Hornberger: "Hat mit Fankultur nichts mehr zu tun"
Paderborns Geschäftsführer Martin Hornberger sagte zu den Vorfällen: "Ich bin seit 22 Jahren dabei - aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Es ist alles zerstört worden, was zu zerstören war. Ich habe Bilder der Überwachungskameras gesehen - das war Krieg. Das hat mit Fußball und Fankultur absolut nichts mehr zu tun." Ersten Schätzungen zu Folge entstand ein Sachschaden von über 100.000 Euro. Kristian Walter, der Sportliche Leiter von Hansa Rostock, distanzierte sich unmittelbar nach den Vorfällen deutlich von den Randalierern: "Wenn hier Vereinzelte komplett durchdrehen, dann ist das überhaupt nicht verständlich, und wir müssen das aufarbeiten."
Hansa-Stellungnahme: "Ein beschämendes Bild"
Mittlerweile hat Hansa Rostock Stellung bezogen. Auf seiner Homepage heißt es: "Mit zwei Spielunterbrechungen, erheblicher Sachbeschädigung sowie körperlichen Auseinandersetzungen in Folge dessen es mehrere Verletzte zu beklagen gibt, hat der F.C. Hansa Rostock in Paderborn für ein beschämendes Bild gesorgt." Weiter heißt es: "Der Verein bedauert zutiefst, dass die Begegnung durch das Auftreten seiner Anhänger kurz vor dem Abbruch stand und verurteilt das massive Fehlverhalten aufs Schärfste." Man entschuldige sich ausdrücklich für die Vorkommnisse.
Club will sich an Schadenskosten beteiligen
Bezüglich der Randale habe man dem SC Paderborn gegenüber bereits signalisiert, sich an den Kosten für die entstandenen Sachschäden zu beteiligen. Der Verein kündigte weitere Konsequenzen an, man wolle sich zuvor aber ein genaues Bild der Ereignisse verschaffen. Auch auf die Auswertungen der Video-Aufnahmen und Identifikationen durch die Behörden werde man zurückgreifen.