DDR-Bunker von Steilküste bei Ahrenshoop abgestürzt
Der Bunker an der Steilküste von Fischland-Darß-Zingst im Ahrenshooper Ortsteil Niehagen ist abgestürzt. Laut Bürgermeister Benjamin Heinke (CDU) kam es in der Nacht zu Sonntag oder am frühen Sonntagmorgen zu einem Hangrutsch. Geologen sollen die Abbruchstelle untersuchen.
Ein Bunker an der Steilküste in Ahrenshoop ist bei einem Hangrutsch am vergangenen Wochenende abgestürzt. Der Ahrenshooper Bürgermeister Benjamin Heinke teilte auf Facebook mit, dass es wohl in der Nacht zu Sonntag oder am frühen Sonntagmorgen dazu gekommen sei.
Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges
Die Bunkeranlage wurde Ende der 1950er-Jahre im Zuge des Kalten Krieges errichtet. Die DDR hatte dort eine Beobachtungskompanie stationiert. Infolge der natürlichen Küstenerosion wurde die Anlage im Laufe der Jahrzehnte unterspült, Teile liegen bereits seit vielen Jahren am Strand und im Wasser.
Heinke: Kein überraschender Vorfall
Heinke sagte am Montag, man habe schon seit Längerem mit einem weiteren Hangrutsch an der Stelle im Ortsteil Niehagen gerechnet und den gefährdeten Küstenabschnitt vorsorglich abgesperrt. "Der anhaltende Regen der letzten Wochen hat den Vorgang nun wohl beschleunigt", erklärte der Bürgermeister. Das etwa 15 Meter hohe Kliff bot an der Stelle topografisch dafür beste Voraussetzungen. Er rief dazu auf, die Warnhinweise ernst zu nehmen, sich von der Abbruchkante fern zu halten und auch die Strandabschnitte an den gefährdeten Steilküsten zu meiden. "Es besteht Lebensgefahr", warnt Heinke.
"Eine Frage der Kosten"
Heinke sagte bei NDR MV Live, dass Geologen im Laufe der Woche den Boden des betroffenen Gebietes untersuchen würden. Außerdem will sich nach Worten Heinkes die Gemeinde mit den zuständigen Ämtern zusammensetzen, um zu beraten, wie es mit dem abgestürzten Bunker weitergehen soll. Heinke sagte, es gehe darum zu schauen, was mit dem alten Bunker machbar sei. Denn die Stelle sei schwer zugänglich. Heinke hofft darauf, den Bunker "einfach so liegen lassen zu können", denn sonst würden erhebliche Kosten auf die Gemeinde zu kommen. Bislang sei unklar, inwiefern der abgerutschte Bunker den umliegenden Bereich stabilisiert hat. Ob dieser nun so schräg am Hang liegen bleiben und als Wellenbrecher funktionieren kann oder weggeräumt werden muss, solle nun geklärt werden.
Umweltministerium warnt vor Betreten der Steilküsten
Heinke kündigte an, dass er sich jetzt mit den zuständigen Ämtern darüber austauschen werde, ob und wie mit der nun am Strand liegenden Bunkeranlage umgegangen werden muss. Das Umweltministerium warnt seit gut zwei Wochen vor dem Betreten der Steilküsten in Mecklenburg-Vorpommern. Durch starke Regenfälle und vermehrtes Sturmhochwasser seien die Böden feucht und aufgeweicht.