Eine Frau sitzt traurig auf dem Flurboden einer Wohnung. © Newscom Foto: Rafael Ben-Ari

DAK: Psychische Erkrankungen in MV nehmen weiter zu

Stand: 09.03.2024 13:45 Uhr

Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen sind in Mecklenburg-Vorpommern auf einen neuen Höchststand gestiegen. Laut der Krankenkasse DAK fehlen immer mehr Arbeitnehmer wegen Depressionen.

Die Zahl der psychischen Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern steigt. Das geht aus einer Studie der Krankenkasse DAK hervor, die über 65.000 Mitglieder im Land hat. Die Krankenkasse gab an, dass die Zahl der Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen um ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist.

Junge Frauen besonders betroffen

Die meisten psychisch bedingten Fehltage entfielen auf Menschen mit Depressionen. Auf Platz zwei kamen laut Studie Belastungs- und Anpassungsstörungen. Sie stiegen um 21 Prozent und damit am stärksten. In Mecklenburg-Vorpommern waren es vorwiegend Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren, die diese Diagnose erhalten haben und krank geschrieben waren.

Psychische Erkranungen immer noch Tabu-Thema

Besonders betroffen ist das Gesundheitswesen. Laut Studie kamen in der Branche 556 Fehltage bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte zusammen. 172 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen. Nach wie vor seien seelische beziehungsweise psychische Erkrankungen in der Gesellschaft ein Tabu-Thema. Der Vorstandschef der DAK, Andreas Storm, fordert Unternehmen dazu auf, mehr für die seelische Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu tun.

Die wichtigsten Anlaufstellen bei Depression

  • Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222
  • Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": kostenlose Beratung von Mo bis Sa, 14 bis 20 Uhr, Tel. 116 111. Elterntelefon: Mo bis Fr, 9 bis 11 Uhr sowie Di und Do, 17 bis 19 Uhr unter (0800) 111 05 50
  • Muslimisches Seelsorgetelefon: (030) 44 35 09 821
  • Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: Mo, Di und Do, 13 bis 17 Uhr sowie Mi und Fr, 8.30 bis 12.30 Uhr. Tel. (0800) 334 45 33. Die Deutsche Depressionshilfe bietet einen Selbsttest sowie eine Übersicht zu regionalen Angeboten.
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst der Krankenkassen: 116 117.
  • Ambulanz der psychiatrischen Abteilung einer Klinik vor Ort - in jedem Fall bei Suizidgedanken.

Weitere Informationen
Ein Arzt im Kittel mit einem Tablett. (Symbolbild) © picture alliance / Westend61 Foto: Ok Shu

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 09.03.2024 | 13:00 Uhr

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