"Crystal Endeavor" auf Jungfernfahrt nach Island
Das frisch getaufte Luxuskreuzfahrtschiff "Crystal Endeavor" hat am Sonnabend den Ausrüstungskai der Stralsunder Werft in Richtung Island verlassen.
Mit einem lauten Tuten des Schiffshorns und begleitet von vielen winkenden Werftmitarbeitern und Schaulustigen zu Land und Wasser legte die Großjacht in Richtung Island ab. Das Schiff war vor zwei Wochen von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) getauft und an den Eigentümer, die Reederei Crystal Expedition Cruises, übergeben worden. Die erste Reise führt das Luxusschiff nach Reykjavik. Von dort aus startet dann am kommenden Wochenende die erste Kreuzfahrt mit zahlenden Gästen - einmal rund um Island.
Vorerst das letzte Schiff der Werft
Es ist der erste Schiffsneubau nach der Übernahme der Werft durch den asiatischen Konzern Genting Hongkong im Jahr 2016 - gleichzeitig aber auch das vorerst letzte Schiff, das in der Werft gebaut wird.
Kreuzfahrt auch im arktischen Eis möglich
Die "Crystal Endeavor" war im August 2018 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Kiel gelegt worden. Auf dem Schiff mit Eisklasse haben nach Angaben der Werft rund 200 Passagiere Platz. Neben sechs Restaurants gebe es ein Casino, einen großen Spa-Bereich, ein Fitnesscenter sowie Shopping-Möglichkeiten. Dank eines verstärkten Rumpfs gehört die "Crystal Endeavor" zu den größten Kreuzfahrtschiffen, die sich ins Eismeer wagen können.
Pläne für Schwesterschiff liegen auf Eis
Ursprünglich sollte das Schiff, dessen Auftragsvolumen Insidern zufolge bei rund 350 Millionen Euro lag, schon 2020 fertig sein. Die Corona-Pandemie hatte diese Pläne aber durchkreuzt. Für die Stralsunder Werftarbeiter löst die Taufe der "Crystal Endeavor" nicht nur Freude aus. Die Zukunft der MV Werften ist nach wie vor unsicher. Zum 1. August werden 650 Jobs gestrichen. Allerdings hat MV Werften eine Auffanggesellschaft für Mitarbeiter angekündigt. Hier gibt es aber nach Angaben eines Firmensprechers noch keine konkreten Abmachungen. Zum Jahresende könnte es weitere Kürzungen geben. Zunächst sollte auch ein Schwesterschiff der "Crystal Endeavor" in Stralsund gebaut werden. Aber die Pläne liegen auf Eis.